Aktiv in der Rente

Foto: Pressmaster/iStock Rentnerin arbeitet
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Heute Morgen hat der Bundestag erstmals über die sogenannte Aktivrente beraten. Mit ihr will es die Bundesregierung finanziell attraktiver machen, im Rentenalter zu arbeiten. Eine gute Idee, wenn man an den großen Fachkräftemangel denkt.

Die Aktivrente könnte mal richtig etwas verändern, weil sie kein Klein/Klein ist. Was vorgesehen ist? Rentnerinnen und Rentner sollen damit bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen können. In Kraft treten soll das Ganze ab Anfang 2026. Begünstigt werden sollen sozialversicherungspflichtige Ar-beitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die das gesetzlichen Renteneintrittsalter überschritten haben und für die der Arbeitgeber Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung zahlt. Selbstständige und Beamte werden von der Regelung nicht erfasst. Die Begünstigung soll unabhängig davon sein, ob die oder der Steuerpflichtige eine Rente bezieht oder den Rentenbezug aufschiebt.

Über die Aktivrente berät als Nächstes der federführende Finanzausschuss. Wobei: Eigentlich gibt es da nichts mehr zu beraten. Der demographischen Wandel ist Fakt, und der daraus resultierende Fachkräfte-mangel ist es auch. Da ist es schlichtweg eine naheliegende Idee, diejenigen, die nach Überschreiten des Renteneintrittsalters eigentlich gerne – zumindest in Teilzeit – weiterarbeiten würden, nicht weiter von der Arbeit abzuhalten, in dem man den Zuverdienst hoch besteuert. Schließlich verliert der Fiskus nichts; denn Rentner, die nicht (weiter)arbeiten, zahlen auch keine Steuern. Unterm Strich zahlt sich die Aktiv-rente aber auch für die Staatskasse aus: Durch die zusätzliche Arbeitsleistung der Rentner verdienen die Unternehmen mehr und zahlen somit auch mehr Ertragssteuern. Und anders als früher nähmen die ge-burtenstarken Rentnerjahrgänge den geburtenschwachen Jüngeren keine Arbeitsplätze weg. Zudem werden die Jungen durch einen geringeren Anstieg der Rentenbeiträge entlastet. So etwas nennt man eine Win/win-Situation.

Für Rentnerinnen und Rentner wiederum ist es hoch attraktiv, die – künftig im Verhältnis zum letzten Gehalt – wahrscheinlich immer magerer werdenden Renten mit Arbeit aufzustocken. Zudem gibt es ein gutes Gefühl: Man oder frau wird noch gebraucht, kann sich mit Kolleginnen und Kollegen austauschen und bleibt geistig und körperlich in Bewegung.

Natürlich kann und will nicht jeder mit Ende 60 noch arbeiten. Die Aktivrente zeigt uns aber deutlich: Für ein auskömmliches Dasein im Alter braucht es Eigeninitiative – das kann man mit fortgesetztem Arbei-ten erreichen oder mit rechtzeitiger privater Vorsorge.

Mit Courage wirst du in Sachen Vorsorge gut beraten. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift mit Bundesbauministerin Verena Hubertz auf dem Titel (hier bestellen: www.courage-lesen.de) widmen wir uns im Aufmacher des Geld-Ressorts anhand von drei Beispielfällen übrigens genau dieser Frage: Wie viel Geld muss man über die Jahre sparen, um die Rentenlücke zu schließen?

Schau doch mal rein, es lohnt sich.

Tobias Aigner
Chefredaktion Courage Magazin

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