Der türkische Präsident kritisiert die Positionierung des Westens im Gaza-Krieg. Der Hamas spricht Erdogan seine Unterstützung aus während er Israel des «Genozids» beschuldigt.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs erneut mit scharfen Tiraden gegen den Westen ausgeholt. «Wir haben erlebt, wie diejenigen, die uns jahrelang über Demokratie und Meinungs- und Versammlungsfreiheit belehrt haben, plötzlich faschistisch werden, wenn es um Israel und Israels Interessen geht», sagte Erdogan. Der Westen lege seine Werte ad acta, wenn es um Israel gehe.
Dem Land warf der türkische Staatschef erneut vor, einen «Genozid» im Gazastreifen zu verüben. Die islamistische Hamas nahm er hingegen in Schutz: «Nur weil Israel und seine westlichen Unterstützer das wollen, werden wir nicht zu denen gehören, die die Hamas beschuldigen, eine Terrororganisation zu sein.» Die Türkei stehe weiterhin hinter der Hamas.
Die Massaker vom 7. Oktober verurteilte Erdogan erneut ausdrücklich nicht: «Man kann die Vorfälle des 7. Oktober gutheißen oder nicht. Das ist vollkommen Ansichtssache.»
Israel hatte auf die brutalen Angriffe mit rund 1200 Toten im Süden des Landes mit massiven Militärschlägen reagiert. Mehr als 34.000 Menschen sind dabei nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen in den vergangenen sechs Monaten getötet worden. (dpa/cw)