Meetings, E-Mails, Chatnachrichten – viele Beschäftigte wirken im Arbeitsalltag rund um die Uhr aktiv. Wer ständig erreichbar ist und scheinbar permanent unter Strom steht, erscheint nach außen hin als besonders ausgelastet. Doch Aktivität ist nicht gleich Ergebnis. Viele Angestellte haben zwar volle Terminkalender, lange To-Do Listen und prall gefüllte Postfächer, doch ihre tatsächliche Leistung fällt oft geringer aus als erwartet. Wie weit dieses Phänomen der “Fauxductivity” verbreitet ist, zeigt eine aktuelle, repräsentative Umfrage der Jobplattform Monster in Zusammenarbeit mit YouGov unter deutschen Büroangestellten.
“Fauxductivity” ist weit verbreitet
Das Phänomen “Fauxductivity” bezeichnet Tätigkeiten, die nach außen oder für einen selbst wie produktive Arbeit wirken, in Wirklichkeit aber wenig bis keinen echten Wert schaffen. Etwa durch stundenlanges E-Mail-Sortieren, überflüssige Teilnahme an Meetings, Perfektionismus bei Kleinigkeiten oder Prokrastination in Form von übermäßiger Planung. Es ist also Scheinproduktivität – man fühlt sich oder wirkt beschäftigt, aber kommt dem eigentlichen Ziel kaum näher.
In der Umfrage von Monster gaben 19 Prozent der Befragten an, dass bei nahezu allen ihren Kolleg:innen die Konzentration auf Arbeitsergebnisse klar im Vordergrund steht. Zudem bescheinigen 48 Prozent ihrem Arbeitsumfeld zumindest überwiegend zielorientiertes Arbeiten. Bemerkenswert ist jedoch, dass 25 Prozent bei einer spürbaren Zahl von Kolleg:innen wahrnehmen, dass Beschäftigtsein wichtiger ist als Ergebnisse. Drei Prozent beobachten diese “Fauxductivity” sogar bei sehr vielen ihrer Kolleg:innen.
Alter und Geschlecht spielen bei der Wahrnehmung von “Fauxductivity” kaum eine Rolle
Ein Blick auf die Geschlechter zeigt, dass das Phänomen von Männern und Frauen nahezu identisch wahrgenommen wird: 28 Prozent der männlichen sowie ebenfalls 28 Prozent der weiblichen Befragten beobachten bei einem hohen bis sehr hohen Anteil ihrer Kolleg:innen vorgespielte Geschäftigkeit. Auch unter den Altersgruppen gibt es nur geringfügige Unterschiede: 29 Prozent der 18- bis 34-Jährigen, der 35- bis 44-Jährigen sowie der 45- bis 54-Jährigen berichten, dass ein signifikanter Teil ihrer Kolleg:innen zwar beschäftigt wirkt, jedoch wenig Produktives leistet. Unter den 55- bis 70-Jährigen liegt dieser Anteil nur bei 23 Prozent.
„Fauxductivity ist ein sehr weit verbreitetes Phänomen im Büro. Für Führungskräfte sollte das Phänomen daher ein klares Warnsignal sein: Wer Beschäftigung mit Leistung verwechselt, verliert aus dem Blick, was Teams wirklich voranbringt. Zielklarheit, Ergebnisorientierung und eine Kultur des Outputs sind zentrale Hebel, um gegenzusteuern.“, so Steffen Günder, Vice President Sales Europe bei Monster.
Unternehmensgröße: Wo Produktivität besonders oft vorgetäuscht wird
Dafür scheint die Größe eines Unternehmens Einfluss auf die Wahrnehmung von “Fauxductivity”zu haben. Während in kleinen Unternehmen mit bis zu 49 Mitarbeitenden 25 Prozent und in mittleren Unternehmen mit bis zu 249 Beschäftigten 24 Prozent einen hohen bis sehr hohen Anteil scheinbar ausgelasteter, aber wenig produktiver Kolleg:innen beobachten, liegt dieser Wert in großen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden bereits bei 30 Prozent.
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