Grimme-Preisverleihung – mit neuem Institutschef Wenzel

Preis bei der 60. Grimme-Preisverleihung im Theater Marl.
Preis bei der 60. Grimme-Preisverleihung im Theater Marl. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
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Ein Grimme-Preis steht für Spitzenqualität im Fernsehen oder Internet. Am Freitag wurden im Marler Stadttheater die renommierten TV-Preise vergeben – mit dem ersten Auftritt des neuen Übergangschefs.

Im Marler Stadttheater hat am Abend die Verleihung der begehrten Grimme-Preise für besonders gelungene Fernsehsendungen begonnen. Zur Gala kam auch der neue Interimschef des Grimme-Instituts, Peter Wenzel, dessen Ernennung erst am Vortag bekannt gegeben worden war. Die ausscheidende Vorgängerin Frauke Gerlach nahm nach zehn Jahren an der Spitze des Instituts aus Gesundheitsgründen nicht teil. Wenzel ist Sozialdezernent im nahe gelegenen Datteln und übernimmt das Amt kommissarisch und ehrenamtlich.

Insgesamt 17 Produktionen sollten im Laufe des Abends die undotierte aber hochrenommierte Auszeichnung erhalten. Zu den ausgezeichneten Sendungen zählt «Ukraine – Kriegstagebuch einer Kinderärztin» (Arte). Ein Preis wurde außerdem Sarah Bosettis Show «Bosetti Late Night» (ZDF/3sat) und der Produktion des Streaming-Anbieters Disney+ «Sam – Ein Sachse» über einen afrodeutschen Polizisten im Sachsen zuerkannt. Die Serie basiert auf einem realen Fall. Hauptdarsteller Malick Bauer und der tatsächliche ehemalige sächsische Polizeibeamte Samuel Meffire posierten zusammen auf dem Roten Teppich in Marl.

Das Grimme-Institut feiert in diesem Jahr das 60-jährige Jubiläum des Preises und steckt dabei in erheblichen Finanzschwierigkeiten. Ein sechsstelliges Finanzloch für das laufende Jahr konnte nur mit Gehaltsverzicht der Mitarbeiter geschlossen werden. Der zweite große Wettbewerb des Hauses, der Grimme Online Award für Qualitäts-Produktionen im Internet, droht wegen Geldmangels in diesem Jahr auszufallen. Rein haushalterisch sei der Online Award in diesem Jahr aktuell nicht möglich, sagte der Grimme-Übergangschef Wenzel der dpa. Er werde aber trotzdem nach neuen Möglichkeiten und Chancen suchen. (dpa/aig)

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