Junge Union hält Druck auf Merz im Rentenstreit aufrecht

Der Chef der Jungen Union, Johannes Winkel. (Archivbild)
Der Chef der Jungen Union, Johannes Winkel. (Archivbild) Foto: Britta Pedersen/dpa
Krach in der Koalition oder Aufstand der eigenen Parteijugend? Zwischen diesen beiden Optionen kann Kanzler Merz im Rentenstreit wählen. Beim JU-Deutschlandtag könnte die Entscheidung fallen.

Berlin/Rust (dpa) – Vor der mit Spannung erwarteten Rede von Bundeskanzler Friedrich Merz beim Deutschlandtag der Jungen Union (JU) hält die Jugendorganisation den Druck auf den CDU-Chef im Rentenstreit aufrecht. In einem Interview der Deutschen Presse-Agentur drohte der JU-Vorsitzende Johannes Winkel erneut mit Ablehnung des Rentenpakets im Bundestags, falls es keine Änderungen gibt. «Das ist die Position der Jungen Gruppe, diese folgt aus einem Beschluss, und dieser Beschluss gilt.»

Der Jungen Gruppe im Bundestag gehören 18 Abgeordnete an, die zum Zeitpunkt der Bundestagswahl im Februar nicht älter als 35 Jahren waren und alle in der Jungen Union sind. Da CDU, CSU und SPD im Bundestag nur eine Mehrheit von 12 Stimmen haben, könnte der Unions-Nachwuchs das Rentenpaket kippen. 

Die Junge Gruppe stößt sich an einer Formulierung in dem vom Kabinett und damit auch von Merz beschlossenen Rentengesetzentwurf, nach dem auch nach 2031 das Rentenniveau um rund einen Prozentpunkt höher als im geltenden Recht liegen soll. Sie moniert, dass das nicht im Koalitionsvertrag vereinbart worden ist und 118 Milliarden Euro zusätzlich kosten würde. 

JU setzt auf «Enkelfähigkeit» der Rentenpolitik

Winkel betonte, dass die Junge Union zum Koalitionsvertrag stehe, obwohl er für die junge Generation bei der Rente nicht gut ausgefallen sei. Man sei aber nicht bereit, darüber hinaus zu gehen. Der JU-Chef betonte, dass Merz immer wieder Bezug auf die «Enkelfähigkeit» seiner Politik genommen habe. Wenn aber nun durch einen Gesetzesentwurf Folgekosten von 118 Milliarden Euro über den Koalitionsvertrag hinaus entstünden, die von der nächsten Generation getragen werden müssten, «dann ist das nicht enkelfähig», sagte Winkel.

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