Kontrollen gegen ‘Schattenbanken’: Hawala-System im Visier

Unter den Superreichen in Deutschland gibt es deutlich mehr Männer. (Archivbild)
Foto: Marijan Murat/dpa/dpa-tmn

DÜSSELDORF (dpa-AFX) -Bei einem länderübergreifenden Großeinsatz sind Ermittler aus Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern gegen das illegale Hawala-Finanzsystem vorgegangen. Insgesamt waren mehr als 350 Einsatzkräfte beteiligt, teilte das Landeskriminalamt NRW mit. Es koordinierte den Aktionstag mit Geldwäscheaufsichtsbehörden, dem neuen Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) und internationalen Behörden.

Ziel war es, Geldwäsche und die Finanzierung organisierter Kriminalität über inoffizielle Finanzströme aufzudecken. Im Fokus standen Unternehmen wie Juweliere und Einzelhändler. In Köln wurden 37.000 Euro Bargeld sichergestellt und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Zudem stellte die Steuerfahndung dort bei einer Durchsuchung Beweismittel sicher. In Hamburg durchsuchte die Bundesfinanzaufsicht BaFin mit Unterstützung der Polizei mehrere Standorte.

Das Hawala-System erlaubt Geldtransfers über Mittelsmänner außerhalb staatlicher Kontrolle und gilt daher als besonders anfällig für Missbrauch. Laut Behörden wurden bei den Kontrollen mehrere Verstöße gegen Geldwäschevorschriften festgestellt, es drohen Bußgelder in fünfstelliger Höhe.

Mit dem Hawala-System können Kunden gegen Provision außerhalb des staatlich genehmigten Banken- und Finanzwesens Geld überweisen. Das Hawala-Banking ist in muslimischen Ländern als Überweisungssystem weit verbreitet, in Deutschland aber verboten. Es beruht auf dem gegenseitigen Vertrauen der Beteiligten und wird oft auch von Kriminellen genutzt.

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