Liebe Leserin, lieber Leser,
da denkt frau doch, in Sachen Gleichberechtigung sei alles im Lot – zumindest aber, dass sich der Zug in die richtige Richtung bewegt. Doch falsch gedacht. Wie sagt man beim Skatspiel: Wer schreibt, der bleibt! Wer also die Karten im übertragenen Sinne in der Hand hält, die Ergebnisse aufschreibt (und wenn nötig: pfuscht), gewinnt an Macht.
Ganz besonders beim Geld dürfte das zutreffen. Deshalb stimmt es mich nachdenklich, dass der Anteil der Frauen im Fondsmanagement in Deutschland von einem bereits erschreckend niedrigen Niveau weiter rückläufig ist – er sank gegenüber 2023 von sieben auf nunmehr sechs Prozent, so das Ergebnis des Alpha Female Reports. Citywire hat für die Studie seine Datenbank durchforstet, die weltweit 18.141 Fondsmanager und Fondsmanagerinnen umfasst. Und im Vergleich zeigt sich, dass wir hierzulande abgehängt sind. Denn weltweit ist der Anteil der Fondsmanagerinnen von 12,1 auf 12,5 Prozent gestiegen. Auch nicht viel. Aber nirgendwo in Europa gibt es so wenige Fondsmanagerinnen wie in Deutschland – wir belegen den unrühmlichen letzten Platz! Vielleicht noch erschreckender: Selbst global betrachtet bilden wir nahezu das Schlusslicht. Nur Brasilien schneidet noch schlechter ab.
Tja, was fangen wir damit an? Ich habe mich direkt an eine Studie der UBS aus dem Jahr 2017 erinnert. Damals wurden Frauen weltweit gefragt, ob sie ihre Finanzen selbst managen – oder ob sie das dem Partner oder der Partnerin übertragen. Das wenig überraschende Ergebnis: 60 Prozent der Frauen in Deutschland gaben an, Investitionsentscheidungen dem Partner zu überlassen; unter den jüngeren Frauen bis 34 waren es sogar 63 Prozent.
Woran liegt´s? Fehlt es am Finanzwissen oder schlicht am finanziellen Selbstbewusstsein? Ich kann nur jeder Frau empfehlen, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. Wie gesagt: Wer schreibt, der bleibt! Und, auch das ist ein Ergebnis dieser Studie: Drei von vier Frauen haben nach dem Tod des Partners oder aber der Scheidung bedauert, sich nicht ums Geld gekümmert zu haben. Offenbar ist nicht alles zu ihren Gunsten gelaufen. „Du musst dich selbst um dein Geld kümmern“, sagt auch Desirée Nosbusch im Titelinterview der aktuellen Courage.
Und wie hältst du es mit deinen Finanzen? Schreib mir gerne in die Kommentare und nimm an unserer Umfrage teil!
Beste Grüße und ein schönes Wochenende
Birgit Wetjen
Chefredakteurin Courage
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