Warum Schlafmützen sportlich erfolgreicher sind – und warum auch wir auf unsere Gewohnheiten achten sollten

Wenn's nachts an der Hotelwand nagt, ist an erholsamen Urlaubsschlaf nicht zu denken.
Eine junge Frau liegt wach in ihrem Bett. Foto: Christin Klose/dpa Themendienst/dpa-tmn

Amazfit, eine globale Marke im Segment der Sport-Wearables, hat unsere Schlafgewohnheiten genauer unter die Lupe genommen. Neben der datenbasierten Studie wurden dafür auch die Schlafdaten und Statements der Amazfit-Athlet*innen hinzugezogen.

Im Spitzensport: Schlaf so wichtig wie Training

Über zehn Stunden Schlaf gönnte sich Ruth Croft in der Nacht, bevor sie den Mont-Blanc-Ultra-Marathon 2025 gewann – ein Kraftakt von 174 km und einem Gesamthöhenunterschied von 9.900 m. Das ist kein Zufall, denn Schlaf ist wie Training – nur krasser. Wie Ruth Croft legt auch Ihre Kollegin Rosa Lara Feliu, eine der besten Ultra- und Trailläuferinnen, Wert auf Regeneration: Im Schnitt schläft die Spanierin fast neuneinhalb Stunden und legt mittags gerne noch mal ein Nickerchen ein. Damit ist sie in bester Gesellschaft: Auch die Tennis- Koryphäe Jasmine Paolini schätzt den Mittagsschlaf als Ergänzung zur nächtlichen Erholung. “Schlaf ist wirklich wichtig für meine Genesung. Wenn ich gut schlafe, bin
ich konzentrierter, geduldiger und explosiver auf dem Platz. Ich merke den Unterschied sofort – guter Schlaf hilft mir, mich zu bewegen und auch bei langen Ballwechseln oder schwierigen Momenten ruhig zu bleiben. Für mich ist Schlaf also genauso wichtig wie Training oder Ernährung”, fügt Jasmine Paolini hinzu, die die Amafit-Sportuhren nutzt , um ihr Training und ihren Erholungsprozess zu überwachen. Auch weitere Amazfit-Athlet*innen, darunter Padel-Star Bea González und das Läufer-Ass Yeman Crippa, geben Einblicke in ihre Schlafdaten und sprechen über die Bedeutung von Schlaf für die Leistungsfähigkeit.

Studie zeigt: Schlaf ist nicht gleich Schlaf

Wie unterschiedlich die Nationen mit Schlaf umgehen, zeigt die aktuelle Schlaf-Studie von Amazfit/Zepp Health: Danach schläft man in Frankreich am längsten und in Spanien und Italien am wenigsten. In Deutschland bewegen wir uns im Mittelfeld. Relevanter als die reine Schlafdauer ist der Anteil des Tiefschlafs. Und hier wird’s interessant. Die Datenanalyse zeigt klar: Je länger und regelmäßiger wir schlafen, desto größer sind unsere Chancen, mindestens eine Stunde Tiefschlaf zu erleben: Diejenigen, die vor 22 Uhr ins Bett gehen und rund acht Stunden schlafen, haben die längsten Tiefschlafphasen. Deutsche und Polen gehen nach Datenlage am häufigsten vor 22 Uhr ins Bett, während man in Spanien meist erst ach Mitternacht einschläft.

Ländervergleich: Wer schläft am längsten

In der Studie hat Amazfit die Schlafgewohnheiten von Menschen in Großbritannien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Polen und Italien analysiert und verglichen. Die Analyse, die auf den Daten der Zepp-App
basiert, ergab sowohl Unterschiede als auch einheitliche Muster, darunter eine klare Beziehung zwischen der Schlafenszeit und der Gesamt- sowie der Tiefschlafdauer.

“Schlaf ist ein Grundpfeiler des Wohlbefindens, genauso wichtig wie Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung. Unverzichtbar für Sportler und ambitionierte Freizeitsportler, aber auch für alle, die zum Vergnügen trainieren. Entscheidend ist jedoch nicht nur die Schlafdauer, sondern auch die Regelmäßigkeit des Schlafs sowie die Schlafqualität, also der Tiefschlaf, wie schnell wir einschlafen und wie oft wir in der Nacht aufwachen”, sagt Jesús Carrero, General Manager EMEA bei Zepp Health, dem Unternehmen hinter der Marke Amazfit.

Früh ins Bett hilft bei Tiefschlaf

Der Zusammenhang zwischen Schlafenszeit und Tiefschlafdauer wird durch die Analyse von Amazfit bestätigt. In den untersuchten europäischen Ländern schlafen die Menschen durchschnittlich 7 Stunden und 13 Minuten, wobei 68,9 % der Erwachsenen mindestens eine Stunde Tiefschlaf erleben. Dieser Prozentsatz variiert jedoch je nach Schlafenszeit und Gesamtschlafdauer.

  • 77,6 % der Erwachsenen, die vor 22.00 Uhr ins Bett gehen, haben mindestens eine Stunde Tiefschlaf. Ihre Gesamtschlafdauer beträgt durchschnittlich 7 Stunden und 58 Minuten.
  • Bei denjenigen, die zwischen 22.01 und 23.00 Uhr bzw. 23.01 und 24.00 Uhr zu Bett gehen, sinkt der Prozentsatz auf 73,1 % bzw. 68,5 %. Ihre Schlafdauer ist auch kürzer: 7 Stunden und 27 Minuten bzw. 7 Stunden und 4 Minuten.

In allen untersuchten Ländern ist der Zusammenhang zwischen der Schlafenszeit und der Dauer des Tiefschlafs einheitlich. In Deutschland und Polen genießen 78,8 % bzw. 77,4 % derjenigen, die vor 22 Uhr zu Bett gehen, mindestens eine Stunde Tiefschlaf, während es bei denjenigen, die nach Mitternacht zu Bett gehen, nur 56,8 % bzw. 54,2 % sind. In Großbritannien und in Frankreich sind die Ergebnisse ähnlich: 79,1 % gegenüber 56,9 % bzw. 79,8 % gegenüber 58 %. Vergleichbare Trends sind auch in Südeuropa zu beobachten. In Spanien und Italien erleben 73,4 % bzw. 76,8 % der Personen, die vor 22.00 Uhr zu Bett gehen, mindestens eine Stunde Tiefschlaf, während der Anteil derjenigen, die nach Mitternacht einschlafen, auf 57,8 % bzw. 54,3 % sinkt.

Jede Minute zählt: Frankreich und England führend

Die Studie zeigt: Ein höherer Prozentsatz der französischen (79,8 %) und britischen (79,1 %) Frühschläfer*innen (vor 22 Uhr) bleibt mindestens eine Stunde lang im Tiefschlaf – und damit länger als die Deutschen (78,8 %), Polen (77,4 %), Italiener (76,4 %) und Spanier (73,4 %). Hier zeigt sich ein Zusammenhang zwischen Tiefschlaf und Gesamtschlafdauer. Franzosen und Briten, die vor 22.00 Uhr ins Bett gehen, schlafen am längsten – 8 Stunden und 12 Minuten bzw. 8 Stunden und 8 Minuten. Deutsche und Polinnen schlafen etwas weniger – 7 Stunden und 59 Minuten und 7 Stunden und 52 Minuten. Italienerinnen und Spanier*innen schlafen am kürzesten – 7 Stunden und 50 Minuten und 7 Stunden und 46 Minuten. Die Rangfolge derjenigen, die am längsten und am kürzesten schlafen, bleibt nahezu identisch, auch wenn man andere Schlafenszeitgruppen (10:01-11:00 Uhr, 23:01-Mitternacht und nach Mitternacht) berücksichtigt.

  • Die Franzosen schlafen am längsten – im Durchschnitt 7 Stunden und 26 Minuten, wobei 70,94 % mindestens eine Stunde im Tiefschlaf verbringen.
  • Es folgen die Briten mit 7 Stunden und 22 Minuten, von denen 70,11 % mindestens eine Stunde im Tiefschlaf verbringen.
  • Die Deutschen schlafen 7 Stunden und 21 Minuten, wobei 69,77 % mindestens eine Stunde Tiefschlaf erleben.
  • Polen – 7 Stunden und 12 Minuten, wobei 67,72 % mindestens eine Stunde im Tiefschlaf verbringen.
  • Spanier – 7 Stunden und 2 Minuten, wobei 67,54 % mindestens eine Stunde im Tiefschlaf verbringen.
  • Und schließlich die Italiener – 7 Stunden, wobei 67,23 % mindestens eine Stunde Tiefschlaf erleben.

Relevante EInflussfaktoren: Sonne und Gewohnheiten

Wer wo wie schläft, kann von mehreren Faktoren abhängen, wie z. B. der geografischen Lage, den Zeiten des Sonnenauf- und -untergangs, dem Klima und folglich der üblichen Zeit, zu der die Menschen ins Bett gehen. Den Daten der Zepp-App zufolge gehen die Menschen in Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Polen am häufigsten vor 22:00 Uhr zu Bett, wobei der Prozentsatz in späteren Zeitfenstern (22:01-11:00 Uhr, 23:01-12:00 Uhr und nach Mitternacht) allmählich abnimmt. In Südeuropa sind die Verhältnisse genau umgekehrt. In Spanien geht der größte Teil der Erwachsenen (34,2 %) nach Mitternacht zu Bett, 28 % zwischen 23.01 Uhr und Mitternacht, 24,6 % zwischen 22.01 und 23.00 Uhr und nur 13,1 % vor 22.00 Uhr. In Italien gehen die meisten Menschen (27,3 %) zwischen 22.01 und 23.00 Uhr zu Bett, wobei die anderen Gruppen nur geringe Unterschiede aufweisen: 24 % vor 22:00 Uhr, 24,8 % zwischen 23:01 Uhr und Mitternacht und 23,8 % nach Mitternacht.

7-8 Stunden Schlaf. Athlet*innen toppen das um Längen

Für Erwachsene liegt die empfohlene Schlafdauer bei 7-8 Stunden. Profisportler schlafen oft noch länger. “Die Fitness verbessert sich in der Ruhephase, und Schlaf ist ein wichtiger Erholungsfaktor. Ihn zu verfolgen ist genauso wichtig wie die Aufzeichnung der Trainingseinheiten”, sagt Jesús Carrero. “Natürlich brauchen wir keine Smartwatch oder einen intelligenten Ring oder ein Band wie das Helio Strap, um zu wissen, ob wir letzte Nacht gut geschlafen haben. Aber wissen wir noch, wie wir vor einigen Tagen geschlafen und uns erholt haben? Erholung ist ein Prozess – genau wie Training. Wie wir uns vor ein oder zwei Wochen ausgeruht haben, beeinflusst, wie wir uns heute fühlen und was wir leisten. Dank der Daten, die z. B. zeigen, wie lange wir geschlafen haben und wann die Tiefschlafphasen stattgefunden haben, können wir unseren Körper besser verstehen und unser Training klüger planen.”

Zur Studie / Haftungsausschluss

Zepp App ist eine mobile Plattform, auf der Nutzer*innen von Amazfit-
Sportuhren, Smart Rings und Fitnessbändern ihre Trainings- und Erholungsdaten teilen.

Die Analyse umfasste sechs Länder – Frankreich,
Deutschland, Spanien, Polen, Italien und das Vereinigte Königreich – im
Zeitraum vom 8. bis 28. September 2025. Dabei wurden Millionen von
Nutzerdaten ausgewertet.
In jedem Land wurden vier Gruppen auf der Grundlage ihrer Schlafenszeit
ermittelt:
● Nutzende, die zwischen 20:00 Uhr und 21:59:59 Uhr zu Bett gehen,
● Nutzende, die zwischen 22:00 Uhr und 22:59:59 Uhr zu Bett gehen,
● Nutzende, die zwischen 23:00 Uhr und Mitternacht zu Bett gehen,
● Nutzende, die nach Mitternacht zu Bett gehen.

Ziel der Analyse war es, festzustellen, wie oft die Menschen in diesen
Ländern zu den angegebenen Zeiten zu Bett gehen, wie lange sie je nach
Schlafenszeit schlafen und wie viel dieser Zeit sie im Tiefschlaf verbringen.
Teilnehmende wurden von der Analyse ausgeschlossen, wenn sie zwischen
20:00 Uhr und 6:00 Uhr ins Bett gingen, aber weniger als eine Stunde
schliefen, oder tagsüber zwischen 6:00 Uhr und 20:00 Uhr ihren Hauptschlaf
absolvierten. Amazfit Wearables sind keine medizinischen Geräte. Bei den
in der Pressemitteilung genannten Daten handelt es sich um Schätzungen.

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