Was sind Wachstumsbremsen für deutsche Unternehmen?

Bürokratie belastet viele Unternehmen in Deutschland schwer (Archivbild)
(Archivbild) Foto: Patrick Pleul/dpa

Rechts- und Verwaltungsvorschriften werden von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland als größtes Hindernis für Wachstum in den kommenden Jahren angesehen. 47 Prozent der befragten KMU haben diesen Punkt in einer Eurobarometer-Umfrage als größtes potentielles Hindernis genannt. Dicht dahinter folgen hohe Energiekosten (45 Prozent). Probleme beim Halten oder Einstellen von Fachkräften sowie Wettbewerb durch anderen Unternehmen folgen auf Rang drei. Beim Fachkräfte-Problem liegt Deutschland knapp unter dem EU-Durchschnitt, bei allen anderen genannten Punkten dagegen deutlich darüber. Insbesondere bei den Rechts- und Verwaltungsvorschriften ist der Abstand zum EU-Schnitt mit 12 Prozentpunkten groß.

In derselben Erhebung wurde auch gefragt, was insgesamt das größte Problem der Unternehmen sei – hier nannten 28 Prozent der deutschen Unternehmen vor allen anderen Problemen regulatorische Hürden und Verwaltungsaufwand als größtes Problem. Deutschland liegt damit allerdings nicht im EU-Spitzenfeld. Es gibt also EU-Länder, in denen Bürokratie für KMU ein größeres Problem ist als in Deutschland. Zugleich ist die Belastung der Unternehmen durch Bürokratie ihrer Selbstauskunft nach in Deutschland hoch.

In Deutschland gab es im Jahr 2021 nach der genannten Definition rund 3,14 Millionen kleine und mittlere Unternehmen. Somit machten die KMU über 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland aus. Lediglich 0,7 Prozent aller Unternehmen waren Großunternehmen. Von den KMU wiederum gehörte der überwiegende Teil zu den Kleinstunternehmen.

Das Eurobarometer ist ein regelmäßiges Umfrageprogramm der Europäischen Kommission, das seit 1973 die öffentliche Meinung in allen EU-Mitgliedstaaten untersucht. Es liefert Daten zu Einstellungen der Bürger und Unternehmen zu Themen wie Wirtschaft, Politik, Umwelt, Digitalisierung oder Gesellschaft. Ziel ist es, Trends und Meinungen vergleichbar und repräsentativ zu erfassen, um politische Entscheidungen besser an den Bedürfnissen und Wahrnehmungen auszurichten. (Quelle: Statista/cw)

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