Zehn Jahre nach der Fluchtmigration 2015 zeigt sich, dass die Integration in den Arbeitsmarkt in vielen Fällen gelungen ist. Laut einer aktuellen Auswertung des IAB sind im neunten Jahr nach ihrer Ankunft rund 64 Prozent der Geflüchteten im erwerbsfähigen Alter (18–64 Jahre) in Beschäftigung. Bei den Männern liegt die Quote sogar bei 76 Prozent, bei den Frauen bei etwa 35 Prozent.
Im ersten Jahr nach der Ankunft lag die Beschäftigungsquote bei lediglich 6 Prozent. Seither ist sie kontinuierlich gestiegen – ein Zeichen für die Wirksamkeit von Integrationsmaßnahmen, Sprachkursen und arbeitsmarktpolitischen Programmen. Dennoch bleibt die geschlechterspezifische Lücke groß, was auf strukturelle Hürden wie Kinderbetreuung, Qualifikationsunterschiede und kulturelle Faktoren hinweist.
Die Zahlen gewinnen vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die Finanzierbarkeit des Sozialstaats an Bedeutung. Mehr als drei Millionen Menschen sind derzeit arbeitslos, die Ausgaben für Bürgergeld und Sozialleistungen steigen. Die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt ist daher nicht nur eine gesellschaftliche, sondern auch eine fiskalische Notwendigkeit.
Die Daten zeigen: „Wir schaffen das“ war kein leeres Versprechen – aber die Integration bleibt ein langfristiger Prozess, der gezielte politische Unterstützung braucht. (Quelle: Statista/cw)
