19 große Stauseen im Iran kurz vor dem Austrocknen

Bewohner holen nahe des ausgetrockneten Hamun-Sees in der iranischen Provinz Sistan und Belutschistan Wasser von einem Tankwagen.
Foto: Mohammad Dehdast/dpa

TEHERAN (dpa-AFX) – Im Zuge der Wasserkrise im Iran stehen dort offiziellen Angaben zufolge inzwischen 19 große Staudämme kurz vor dem Austrocknen. Betroffen sind Talsperren in mehreren Provinzen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete. Demnach liegt die durchschnittliche Füllrate der rund 200 Staudämme landesweit nur noch bei 35 Prozent.

Der Iran zählt zu den trockensten Ländern der Welt. In den vergangenen Jahren haben Fachleute einen deutlichen Rückgang der Niederschläge festgestellt, gleichzeitig nehmen Dürreperioden und andere extreme Wetterereignisse zu. Die Wasserkrise bahnte sich seit Langem an – in diesem Sommer trifft sie auch die Hauptstadt Teheran mit ihren mehr als 15 Millionen Einwohnern hart.

Die Regierung reagiert mit drastischen Maßnahmen: In vielen Teilen Teherans und anderen Städten wird die Wasserversorgung täglich unterbrochen, um Wasser zu sparen. Trockene Provinzen wie im Südwesten oder im Zentrum des Landes sind angesichts von Sommertemperaturen von mehr als 40 Grad noch stärker vom Wassermangel betroffen.

Unterdessen warnen die Behörden ungewöhnlich scharf vor einer Zuspitzung der Krise. “Die Verringerung der Niederschläge und die langanhaltende Dürre sind so gravierend, dass sie sich nicht mit kurzfristigen Maßnahmen lösen lassen”, zitierte Irna den Chef des Wasserforschungsinstituts im Energieministerium, Mohammed-Resa Kawianpur. Ihm zufolge droht dem Iran auch im Herbst weniger Regen. Er forderte ein Umdenken in Industrie, Landwirtschaft und bei der Bevölkerung.

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