22,5 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle in Deutschland im Jahr 2023

Hunderttausende Fässer mit nuklearem Abfall wurden zwischen den 1950er und 1980er Jahren im Atlantik entsorgt. (Symbolbild)
(Symbolbild) Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Im Jahr 2023 sind 22,5 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle in Deutschland angefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sank die Menge gefährlicher Abfälle damit um 2,4 % oder 0,6 Millionen Tonnen gegenüber dem Jahr 2022 (23,1 Millionen Tonnen) und erreichte den niedrigsten Stand seit 2015 (22,3 Millionen Tonnen). Gefährliche Abfälle sind Abfallarten mit bestimmten Gefährlichkeitsmerkmalen, die eine Bedrohung für Mensch und Umwelt darstellen. Sie können beispielsweise brandfördernd, krebserregend oder reizend sein. Für sie sind Begleitscheine zu führen und sie müssen speziellen Entsorgungswegen und -verfahren zugeführt werden, die eine sichere und umweltverträgliche Zerstörung der enthaltenen Schadstoffe gewährleisten.

Bau- und Abbruchabfälle machen über ein Drittel aller gefährlichen Abfälle aus

Auch 2023 waren Bau- und Abbruchabfälle wieder der größte Posten bei den gefährlichen Abfällen. Ihr Anteil lag bei 8,6 Millionen Tonnen, was 38,4 % der gesamten Menge ausmachte.

Auf Platz zwei folgten Abfälle aus Abfall- und Kläranlagen sowie aus Wasserwerken. Aus diesen Quellen kamen zusammen 7,0 Millionen Tonnen (31,0 %) zusammen.

Im Vergleich zum Vorjahr 2022 zeigt sich dabei eine leichte Verschiebung: Damals machten die Bauabfälle mit 9,3 Millionen Tonnen noch 40,2 % aus, während der Anteil der Abfälle aus Behandlungsanlagen mit 6,8 Millionen Tonnen bei 29,3 % lag.

Mehr als 60 % der gefährlichen Abfälle aus zwei Wirtschaftsabschnitten

Auch 2023 kam der größte Teil der gefährlichen Abfälle wieder aus zwei Hauptbereichen: Der Löwenanteil von 40,3 % (9,1 Millionen Tonnen) stammte aus der Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung. Dazu zählen zum Beispiel Klärwerke oder Anlagen, die organische Schadstoffe aus Abwässern filtern, die sonst in unsere Gewässer gelangen würden. Im Vergleich zu 2022 (9,4 Millionen Tonnen; 40,8 %) ist das etwas weniger.

Der zweitgrößte Verursacher war, wie schon in den Vorjahren, das Verarbeitende Gewerbe mit 4,9 Millionen Tonnen oder 21,5 %. Hier sind besonders Betriebe aus den Bereichen Maschinenbau, Metallverarbeitung und chemische Industrie zu nennen. Im Gegensatz zum ersten Bereich ist die Menge hier im Vergleich zu 2022 (4,7 Millionen Tonnen; 20,4 %) also leicht gestiegen.

Überwiegender Anteil durch Primärerzeuger

Der überwiegende Teil der gefährlichen Abfälle, nämlich 71,6 % oder 16,1 Millionen Tonnen, kam 2023 direkt von den Betrieben, in denen sie ursprünglich angefallen sind (sog. Primärerzeuger). Das waren 0,9 Millionen Tonnen oder 5,3 % weniger als noch 2022.

Die übrigen 28,4 % (6,4 Millionen Tonnen) waren sekundäre Abfälle. Diese Mengen stammten also nicht direkt vom Verursacher, sondern aus Zwischenlagern oder von Entsorgungsunternehmen selbst. Auch hier gab es einen Rückgang: Im Vergleich zum Vorjahr sank die Menge um 0,3 Millionen Tonnen oder 5,5 %.

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