ADAC-Mitglieder: Mehrheit befürwortet Tempolimit

Ein Tempolimit könnte bedeuten, dass Autos höchstens 130 Kilometer pro Stunde fahren dürften.
Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Der ADAC befragt seine Mitglieder jährlich dazu, ob sie ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen befürworten oder ablehnen. Von 1995 bis 2019 war die Mehrheit der Befragten gegen ein solches Tempolimit. Seit 2020 überwiegt dagegen der Anteil der Befürworter, wie die Statista-Grafik mit ADAC-Daten zeigt. Die Ergebnisse decken sich mit denen einer YouGov-Umfrage von 2024, derzufolge 57 Prozent der deutschen Wahlberechtigten ein Tempolimit von 130 km/h befürworten. Unter Befragten, die bei der Bundestagswahl 2021 die Grünen gewählt haben, ist die Befürwortung am größten (79 Prozent). 35 Prozent aller Befragten würden ein Tempolimit ablehnen, am häufigsten Wählerinnen und Wähler der AfD bei der Bundestagswahl 2021 (58 Prozent).

Deutschland ist das einzige europäische Land, in dem es auf Autobahnen kein generelles Tempolimit gibt. In anderen europäischen Ländern gibt es eine Geschwindigkeitsbeschränkung, die mehrheitlich zwischen 120 km/h und 130 km/h liegt. In Deutschland wird seit Jahren über die Einführung eines Tempolimits diskutiert. In den Argumenten der Befürworter spielt insbesondere der Klimaschutz eine Rolle. Kritiker argumentieren, dass das Potential der Treibhausgas-Emissionen gering sei. Das Argument mit der Reduzierung der Unfalltoten verfängt bei vielen ebenfalls nicht, da viele andere europäische Länder mit einem generellen Tempolimit mehr Unfalltote in Relation zur Länge des Autobahnnetzes aufweisen.

Auf 830.000 Kilometer schätzt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr die Länge des deutschen Straßennetzes. Davon entfallen gerade einmal etwas mehr als 13.000 Kilometer auf Autobahnen – das entspricht einem Anteil von 1,6 Prozent. Gemessen daran sterben auf diesem Staßentyp vergleichsweise viele Menschen. (Quelle: Statista/cw)

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