AfD-nahe Organisation scheitert mit Klage gegen VW-Tochter

Das Arbeitsgericht Braunschweig hat eine Klage der AfD-nahen Arbeitnehmerorganisation Zentrum auf Zugang zum Werk der VW-Tochter Volkswagen Group Services in Isenbüttel abgewiesen. (Symbolbild)
Das Arbeitsgericht Braunschweig hat eine Klage der AfD-nahen Arbeitnehmerorganisation Zentrum auf Zugang zum Werk der VW-Tochter Volkswagen Group Services in Isenbüttel abgewiesen. (Symbolbild) Foto: Peter Steffen/dpa
Ein Verein, der sich selbst als «alternative Gewerkschaft» bezeichnet, möchte Zugang zum Werk einer VW-Tochter. Das Unternehmen will das verhindern und verbucht einen ersten Erfolg vor Gericht.

Braunschweig (dpa) – Die AfD-nahe Arbeitnehmerorganisation Zentrum bekommt vorerst keinen Zugang zu einem Werk der VW-Tochter Volkswagen Group Services. Die Klage werde abgewiesen, urteilte das Arbeitsgericht Braunschweig. Die Vorträge und vorgelegten Dokumente der Kläger bezeichnete das Gericht als zu pauschal und nicht ausreichend detailliert. 

Der Verein, der sich selbst als «alternative Gewerkschaft» bezeichnet, will erstmals Zugang zum Werk im niedersächsischen Isenbüttel, um eigene Vertrauensleute wählen zu lassen. Volkswagen verweigert dies mit Verweis auf fehlende Tariffähigkeit. 

Richter sieht entscheidende Voraussetzung nicht belegt 

Das Gericht bezeichnete es als eine entscheidende Voraussetzung, dass mindestens ein Zentrums-Mitglied auch im Werk arbeite. Dies sei von den Klägern nicht ausreichend belegt worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Eine Berufung ist möglich. Eine Reaktion des Vereins auf das Urteil in erster Instanz war zunächst nicht einzuholen. 

Volkswagen Group Services sieht die eigene Sichtweise durch das Urteil bestätigt. Unternehmen seien nicht verpflichtet, jeder Organisation Zugang zu gewähren – insbesondere dann nicht, wenn es um Sicherheitsinteressen und den Schutz von Betriebsgeheimnissen gehe. 

VW-Tochter: Standards für ein sicheres Arbeitsumfeld wahren

«Wir werden weiterhin sicherstellen, dass unsere Arbeitsumgebung frei von gegenläufigen Einflüssen bleibt und unsere Standards für ein sicheres und vertrauensvolles Arbeitsumfeld gewahrt werden», sagte eine Sprecherin der VW-Tochter. 

Die IG Metall warnte unterdessen vor einem Erstarken des Vereins im Volkswagen-Konzern. «Das Zentrum sorgt für Uneinigkeit. Das schwächt die Belegschaften, anstatt sie zu stärken», sagte Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, der Deutschen Presse-Agentur.

Diesen Artikel teilen
Anzeige
Foto: Nina Ruge

Neue Ausgabe!

Lehrerin, TV-Moderatorin, Longevity-Expertin: Nina Ruge hat sich in ihrer Karriere oft neu erfunden. Ihrer Lebenseinstellung ist sie jedoch stets treu geblieben: sein Bestes geben, aus Niederlagen lernen und seinem Leben Sinn und Tiefe geben. Ein Interview über gesundes Altern, rebellische Teenagerphasen und erlernte Sparsamkeit. Ab 12. August im Handel oder im Shop schon heute digital lesen.