AKTIE IM FOKUS 2: FMC unter Druck – Mittelfristiges Umsatzziel wird vermisst

Der Kapitalmarkttag des Dialysekonzerns FMC hat die Anleger am Dienstag enttäuscht. Analysten monierten das Fehlen mittelfristiger Umsatzziele. Zudem könnte das angekündigte Aktienrückkaufprogramm die Erwartungen einiger Investoren verfehlt haben. Mit einem Abschlag von 4,2 Prozent auf 47,40 Euro sackte der Kurs der Fresenius -Beteiligung erstmals seit Ende April unter die 50-Tage-Linie, die ein beliebter mittelfristiger Trendindikator ist.

FMC peilt bis 2030 eine – nach Unternehmensangaben branchenführende – Marge in mittleren Zehner-Prozentbereich an. Analyst James Vane-Tempest vom Investmenthaus Jefferies rückte dies in einem ersten Kommentar ins Verhältnis und sprach von einer Markterwartung von rund 12 Prozent. Was seiner Einschätzung nach aber vermisst wurde, ist ein mittelfristiges Umsatzziel. Dies dürfte während der Analystenveranstaltung hinterfragt werden.

Graham Doyle von der UBS sieht das ähnlich. Er lobte das Margenziel als über den Erwartungen und sah auch nichts Negatives in den Aussagen zu ersten Aktienrückkäufen, deren Umfang mit einem Volumen von bis zu einer Milliarde Euro zumindest die Erwartungen erfüllten. Den einzigen Haken sieht auch er im Fehlen konkreter Vorgaben zum Umsatzwachstum.

Analyst David Adlington von JPMorgan hatte die Umsatzentwicklung Anfang Juni in einem Ausblick auf den Kapitalmarkttag noch als Grund bezeichnet, warum er für den Dialysekonzern vorsichtig gestimmt bleibe. Bei FMC sei in den vergangenen Jahren schon viel über die Verlangsamung der Geschäfte diskutiert worden. Nach der Corona-Pandemie seien später noch andere Faktoren hinzugekommen.

Ohne Volumenwachstum habe es sich zuletzt gezeigt, dass FMC für einen Gewinnanstieg auf Kosteneinsparungen angewiesen sei. Diese seien aber endlich, wie der JPMorgan-Fachmann Anfang Juni schrieb. FMC verlängerte nun sein Sparprogramm um zwei Jahre. Bis 2027 sollen insgesamt 1,05 Milliarden Euro eingespart werden – 300 Millionen mehr als bisher bis Ende 2025 geplant. (dpa-AFX Broker/cw)

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