(neu: Schlusskurse)
PARIS (dpa-AFX) – Im europäischen Autosektor standen zu Wochenbeginn die Aktien von Stellantis NL00150001Q9
im Fokus. Die Papiere des Vielmarkenkonzerns verloren am Montag nach der Vorlage von Halbjahreszahlen zunächst bis zu 3,8 Prozent. Die anschließende Telefonkonferenz hob die Laune der Anleger offensichtlich deutlich und ließ die Papiere als einer der besten Werte im Eurostoxx 50 mit einem Plus von 1,6 Prozent aus dem Handel gehen.
Gleich zum Handelsstart waren sie bis auf 7,62 Euro abgesackt und hatten sich ihrem Rekordtief bei 7,265 Euro vom April dieses Jahres genähert. Philippe Houchois von Jefferies sprach von schwachen Resultaten. Der Markt dürfte aber schon mit schlechten Ergebnissen gerechnet haben.
Infolge von Wertberichtigungen wies der kriselnde Autobauer für das erste Halbjahr auf vorläufiger Basis überraschend einen Nettoverlust von 2,3 Milliarden Euro aus. Ein Jahr zuvor hatte der Konzern mit Marken wie Peugeot, Fiat, Chrysler und Opel noch einen Gewinn von gut 5,6 Milliarden Euro eingestrichen. Dieses Mal zehrten vor allem Sonderkosten über 3,3 Milliarden Euro am Ergebnis. Sie fielen unter anderem für abgebrochene Programme, für Abschreibungen auf technische Plattformen und für den Konzernumbau an.
Mit Blick auf das zweite Quartal äußerte sich Analyst Patrick Hummel von der schweizerischen Großbank UBS negativ. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis liege mit 0,5 Milliarden Euro deutlich unter seiner und der Konsensschätzung von 2,1 Milliarden Euro. Dazu falle der Barmittelabfluss höher aus als von ihm erwartet.
In der nach der Zahlenvorlage stattfindenden Telefonkonferenz habe das Management angedeutet, dass die Einschätzung zu den Auswirkungen der Zollpolitik gleichgeblieben sei, hieß es bei Experten. Dies könnte zur Beruhigung der Anleger beigetragen habe.