AKTIE IM FOKUS: Novo Nordisk im Plus – ‘Auch Licht im schwachen Quartalsbericht’

KOPENHAGEN (dpa-AFX) – Licht und Schatten im vorgelegten Quartalsbericht von Novo Nordisk DK0062498333 hat die Aktie des dänischen Diabetesspezialisten auf Berg- und Talfahrt geschickt. Nachdem sie zum Handelsstart auf den tiefsten Stand seit Anfang August gesackt war, erholte sie sich rasch und gewann zuletzt 1,0 Prozent auf 318,40 dänische Kronen.

Novo Nordisk hatte am Morgen wegen unverändert schwieriger Geschäfte mit Diabetesmitteln und Gewichtssenkern ein weiteres Mal sein Umsatz- und Gewinnziel gekappt. Zudem kürzte das Management um den erst seit Anfang August amtierenden Chef Maziar Mike Doustdar die Investitionspläne für 2025. “Der Kontrast zu den herausragenden Zahlen des Hauptkonkurrenten Eli Lilly US5324571083 im dritten Quartal verdeutlicht das Ausmaß der Aufgabe, vor der der neue Vorstandschef steht, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen”, kommentierte Derren Nathan, Leiter Aktienresearch bei Hargreaves Lansdown.

Er hob zugleich aber auch Positives hervor, wie etwa die gestiegene operative Marge und erreichte Meilensteine des Strategieplans. “Novo steht nach drei aufeinanderfolgenden Gewinnwarnungen unter verstärkter Beobachtung, doch sollte sich das Unternehmen erholen, könnten angesichts der niedrigen Bewertung attraktive Gewinne winken”, resümierte Nathan.

Analyst Richard Vosser von JPMorgan verwies zudem darauf, dass in den USA die Verhandlungen mit Medicare zur Preisgestaltung für Semaglutid-haltige Produkte im Jahr 2027 besser als befürchtet gelaufen seien. Solche Verhandlungen wurden Medicare mit der Einführung des neuen Gesetzes “Inflation Reduction Act” (IRA) ermöglicht. Diese erfreuliche Nachricht, so hatte Vosser bereits vermutet, könnte der Aktie trotz der Enttäuschung über die vorgelegten Zahlen und erneut gekappten Jahresziele an diesem Tag zu Kursgewinnen verhelfen.

Immerhin ist es seit dem Rekordhoch von Novo Nordisk im Juni 2024 bei etwas mehr als 1.033 Kronen überwiegend abwärts gegangen. Seither hat sie rund 70 Prozent verloren. Im bisherigen Jahr steht derzeit ein Minus von rund 50 Prozent zu Buche. Euphorie und anschließende Enttäuschungen über Medikamente für Gewichtsverlust hatten die Aktie in höchste Höhen katapultiert, bevor die Talfahrten einsetzten.

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