Die Senkung des Ergebnisziels durch Verbio hat die Aktien des Konzerns am Donnerstag fast ein Viertel an Marktwert gekostet. Die Papiere des Biokraftstoff-Herstellers landeten mit 8,28 Euro zeitweise auf dem tiefsten Stand seit Mai 2020. Dabei hatten sie sogar bis zu 30 Prozent an Wert verloren. Über die Ziellinie gingen sie im Xetra-Handel 24 Prozent tiefer bei 8,35 Euro.
Einige Anleger schienen nun endgültig das Handtuch zu werfen, sagte ein Händler am Morgen angesichts des Kurseinbruchs, der sich über Nacht im außerbörslichen Handel schon abgezeichnet hatte. Das Unternehmen rechnet im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 (30. Juni) beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nur noch mit einem mittleren zweistelligen Millionenbereich. Bisher hatte die Prognose bei 120 Millionen Euro bis 160 Millionen Euro gelegen.
Experte Constantin Hesse vom Investmenthaus Jefferies sprach von einer bedeutenden Kürzung der Zielsetzungen. Der Marktkonsens hatte dem Experten zufolge bislang bei 121 Millionen Euro und damit am unteren Ende der bisherigen Zielspanne gelegen. Immerhin bleibe wohl zumindest die angestrebte Schuldenobergrenze dank Anpassungen bei der Investitionsplanung unverändert.
Leon Mühlenbruch von MWB Research schrieb, der überarbeitete Ausblick spiegele die Herausforderungen der US-Expansion und die anhaltenden Schwierigkeiten auf dem Biokraftstoffmarkt wider. Seiner Einschätzung nach bleibt das Marktumfeld für das Unternehmen herausfordernd. Der Experte bleibt aber für die langfristigen Wachstumsaussichten von Verbio optimistisch, denn das Unternehmen selbst erwartet eine allmähliche Erholung im Jahr 2025.
Bereits 2024 waren Verbio mit einem Kursverlust von über 60 Prozent der zweitgrößte Verlierer im Nebenwerte-Index SDax gewesen, wobei die andauernde Schwäche der Biodieselpreise dem Kurs schwer zugesetzt hatte. Im neuen Jahr setzt sich diese Schwäche aber ungebremst fort, denn 2025 sind es nun schon wieder fast 30 Prozent Minus. (dpa-AFX/cw)