PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) -Europas Aktienmärkte haben am Donnerstag ihrer wochenlangen Erholungsrally weiter Tribut gezollt. Damit folgten sie einer ähnlichen Entwicklung an den asiatischen Handelsplätzen. Auch in New York zeichnen sich sinkende Kurse ab.
Um die Mittagszeit notierte der EuroStoxx 50 EU0009658145
0,51 Prozent tiefer bei 5.375,98 Punkten. Damit knüpfte der Eurozonen-Leitindex an seine Vortagsschwäche an. Der Schweizer SMI CH0009980894
kam mit einem Plus von 0,01 Prozent auf 12.133,38 Punkte kaum vom Fleck. Der britische FTSE 100 GB0001383545
schaffte immerhin ein Plus von 0,11 Prozent auf 8.594,04 Punkte.
Es sei ganz normal, dass die Märkte nach der Erholungsrally infolge der Deeskalation des amerikanisch-chinesischen Handelskrieges nun eine kleine Verschnaufpause einlegten, kommentierte Rashmi Garg, Portfoliomanagerin bei AL Dhabi Capital. Ab dem frühen Nachmittag steht noch eine Reihe von US-Konjunkturdaten auf der Agenda.
Im marktbreiten Stoxx Europe 600 EU0009658202
standen die zuletzt stark erholten Öl- und Gaswerte EU0009658780
mit den weiter sinkenden Ölpreisen am meisten unter Druck. Auch Rohstofftitel EU0009658624
erlitten Verluste.
Die Aktien von Euronext NL0006294274
sanken nach Quartalszahlen um 3,4 Prozent. Analysten attestierten dem Börsenbetreiber zwar einen besser als erwarteten Jahresstart. Doch nach der Zwischenerholung der vergangenen zwei Tage war nun wieder Konsolidierung angesagt. Bis Freitag hatten die Aktien noch eine Rekordjagd hingelegt.
Derweil zog der Index der europäischen Versorger EU0009658962
am Donnerstag kräftig an. Positiv aufgenommene Geschäftszahlen von National Grid GB00BDR05C01
und Engie FR0010208488
, deren Aktien um 3,4 und 3,1 Prozent zulegten, wogen schwerer als die Verluste beim deutschen Branchenkollegen RWE DE0007037129
nach mäßigen Zahlen.
Auch Rüstungstitel waren nach der jüngst etwas abgekühlten Kursrally wieder gefragt. Thales FR0000121329
verteuerten sich in Paris um 2,1 Prozent, Leonardo IT0003856405
in Mailand um 2,8 Prozent. Für BAE Systems GB0002634946
ging es in London um 1,7 Prozent hoch.
Inzwischen ist klar, dass aus den Verhandlungen zwischen der Ukraine und dem Aggressor Russland in Istanbul kein Gipfel wird. So schickte der russische Präsident Wladimir Putin nur seinen Berater Wladimir Medinski, um mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu sprechen. Die Wahrscheinlichkeit für eine echte Annäherung mit Entscheidungscharakter ist damit gesunken. Auch US-Präsident Donald Trump verzichtet zunächst auf eine Reise in die Türkei.