PARIS/LONDON/ZÜRICH: Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich am Freitag etwas von den Vortagsverlusten erholt. Allerdings spielte bei der Kursfindung der große Verfallstag an den Terminbörsen eine Rolle, weshalb abzuwarten bleibt, ob die Tendenz Bestand hat.
Der EuroStoxx 50 legte gegen Mittag um 0,86 Prozent auf 5.241,87 Punkte zu. Außerhalb des Euroraums gewannen der Schweizer SMI 0,46 Prozent auf 11.926,29 Punkte und der britische FTSE 100 0,45 Prozent auf 8.831,43 Punkte.
Marktteilnehmer blieben in ihrer Einschätzung der Lage zurückhaltend. Mit der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, binnen zwei Wochen eine Entscheidung über ein Eingreifen im Krieg zwischen Israel und Iran treffen zu wollen, steige die Hoffnung auf eine Verhandlungslösung, erklärte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. “Keiner weiß allerdings, ob sich der wankelmütige Präsident an diese selbst gesetzte Deadline halten wird oder welchem Zweck genau diese Entscheidung dienen soll.”
Bei den Sektoren zeigte sich eine Branchenrotation. Die am Vortag noch schwachen Reise- und Freizeitunternehmen erholten sich, während der zuletzt starke Ölsektor schwächelte. Zu den Gewinnern gehörten Aktien des Reisekonzerns Tui . Die britische Investmentbank Barclays hatte das Kursziel von 7,70 auf 11 Euro angehoben und die Einstufung von “Underweight” auf “Overweight” gedreht.
Gefragt waren zudem Akzo Nobel, die um 2,8 Prozent anzogen. Die US-Bank JPMorgan hatte dem Wert das Gütesiegel “Positive Catalyst Watch” verliehen und ist damit optimistisch für die anstehenden Ergebnisse des Lackherstellers. Zudem hatte die US-Investmentbank Goldman Sachs das Kursziel von 62 auf 65 Euro erhöht und ihre Kaufempfehlung bestätigt.
Unter den Bauwerten ragten Holcim mit 1,6 Prozent Gewinn hervor. Von Montag an werden die Aktien des Zementkonzerns erstmals nach der Abspaltung des Amerika-Geschäfts gehandelt. Die Holcim-Aktionäre erhalten dann für jede Aktie eine von Amrize. Die Käufer spekulierten darauf, dass die Summe aller Teile mehr ergebe als das aktuell Ganze, hieß es aus dem Handel.