AMSTERDAM/LONDON/PARIS/ZÜRICH (dpa-AFX) – Europas wichtigste Aktienmärkte starten am Montag zunächst freundlich in die neue Woche. Allerdings blieb die Risikobereitschaft verhalten angesichts der bleiben Unsicherheit, die neben der globalen Geopolitik auch von der Situation in den Vereinigen Staaten ausgeht. Dort droht im Wochenverlauf wieder einmal ein haushaltsbedingter Regierungsstillstand.
Der EuroStoxx 50 EU0009658145
gewann gegen Mittag 0,2 Prozent auf 5.510 Punkte. Außerhalb des Euroraums stieg der Schweizer SMI CH0009980894
um 0,4 Prozent auf 11.977 Punkte, während der britische FTSE 100 GB0001383545
um 0,6 Prozent auf 9.339 Punkte anzog.
Nach den Wogen, die US-Präsident Donald Trump zuletzt mit der Ankündigung hoher Zollabgaben auf Medikamente ausgelöst hatte, kamen zu Wochenbeginn im Pharmasektor viele unternehmensspezifische Nachrichten. So stiegen die Aktien des britischen Konzerns GSK GB0009252882
um 2,4 Prozent nach der Mitteilung, dass die derzeitige Unternehmenschefin Emma Walmsley im neuen Jahr ihr Amt abgibt an den bisherigen Marketing- und Vertriebschef Luke Miels.
Noch sehr viel deutlicher war der Kurssprung beim belgischen Pharmakonzern UCB BE0003739530
BE0003739530
, dessen Aktien um bis zu zwanzig Prozent nach oben schossen auf ein Rekordhoch. Als Auslöser galt, dass der Konkurrent Moonlake KY61559X1045
mit einer Medikamenten-Studie enttäuschende Ergebnisse präsentiert habe. Laut dem JPMorgan US46625H1005
-Analysten Richard Vosser wird damit ein konkurrenzseitig großer Unsicherheitsfaktor vom UCB-Medikament Bimzelx genommen.
Außerdem standen die Aktien von Astrazeneca GB0009895292
im Pharmabereich im Blick, denn hier bewegte sich der Kurs mit 0,7 Prozent im Plus. Anderes als bisher nur die Hinterlegungsscheine wollen die Briten künftig ihre regulären Aktien in New York handeln lassen. Parallel sollen diese aber auch weiter in London gelistet werden und der Firmensitz in Großbritannien soll erhalten bleiben.
Im Pharmabereich hinzu kam noch eine Offerte der dänischen Biotechfirma Genmab für das in den USA börsennotierte Unternehmen Merus, dessen Kurs im vorbörslichen US-Handel um 38 Prozent nach oben sprang. Der Übernahmepreis entspricht mit 97 US-Dollar je Aktie sogar einem noch etwas größeren Aufschlag. Der Genmab-Kurs gab vor diesem Hintergrund um 2,3 Prozent nach.
Gute Stimmung herrschte außerdem im Technologiesektor, in dem sich am Montag auch im US-Handel weitere, überdurchschittliche Kursgewinne anbahnen. Unter den europäischen Tech-Werten verbuchten die Chipkonzerne STMicro NL0000226223
und Infineon DE0006231004
Kursgewinne von bis zu 1,9 Prozent. Die 2,1 Prozent höheren Aktien des Tech-Investors Prosus NL0013654783
hatten im EuroStoxx die Spitzenposition inne.
Hinten im EuroStoxx tauchten Banken auf, wie Verluste von bis zu 1,5 Prozent zum Beispiel bei BBVA ES0113211835
und Unicredit IT0005239360
zeigen. Außerdem machten die Anleger einen Bogen um Totalenergies FR0000120271
: Der Kurs des Ölkonzerns verlor 1,3 Prozent nach der Ankündigung, dass der eigene Anteil an Solar-Aktivitäten in Nordamerika verkauft wird.
Personalumbesetzungen gab es noch vom Autobauer Stellantis NL00150001Q9
sowie dem britischen Online-Tierbedarfhändler Pets at Home GB00BJ62K685
, die beide eine Nachfolge auf der Position des Finanzchefs vermeldeten. Die Aktien der beiden Unternehmen reagierten darauf mit Anstiegen um 0,4 respektive 1,9 Prozent.
Um sechs Prozent nach oben ging es noch in London bei den Anteilen von CMC Markets GB00B14SKR37
. Die Kursgewinne wurden damit begründet, dass der Online-Broker eine Partnerschaft mit dem australischen Branchenunternehmen Westpac ausweitet.