Aktien Europa: Moderate Erholung nach US-Zolldrohungen gegen China

AMSTERDAM/LONDON/PARIS/ZÜRICH (dpa-AFX) – Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich am Montag teilweise von der steilen Talfahrt im späten Handel am Freitag erholt. Der EuroStoxx 50 EU0009658145 stieg gegen Mittag um 0,7 Prozent auf 5.570 Punkte, nachdem er mit einem Minus von 1,7 Prozent ins Wochenende gegangen war.

Außerhalb des Euroraums gewann der Schweizer SMI CH0009980894 am Montagvormittag 0,1 Prozent auf 12.492 Zähler. Für den britischen FTSE 100 GB0001383545 ging es ebenfalls um 0,1 Prozent auf 9.435 Punkte aufwärts.

Nach den Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump gegen China am Freitag waren die europäischen Börsen aufgrund von Befürchtungen hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf die Weltwirtschaft eingeknickt. Trump hatte als Reaktion auf Chinas umfangreiche Exportbeschränkungen für Seltene-Erden mit einer massiven Erhöhung der Zölle auf chinesische Produkte gedroht.

Mittlerweile scheinen sich die Wogen etwas geglättet zu haben. So schlug Trump inzwischen wieder versöhnliche Töne an. Auf der Plattform Truth Social schrieb der Republikaner am Wochenende: “Machen Sie sich keine Sorgen um China, alles wird gut! Der hochgeschätzte Präsident Xi hatte nur einen schlechten Moment. Er will keine Depression für sein Land, und ich auch nicht. Die USA wollen China helfen, nicht schaden!!!”

Aus Branchensicht standen europaweit Rohstoffwerte in der Anlegergunst ganz oben, gefolgt von Technologietiteln. So gehörten Aktien aus dem Halbleitersektor wie ASML NL0010273215 und Infineon DE0006231004 mit Kursgewinnen von jeweils 2,8 Prozent zu den Top-Titeln im EuroStoxx 50. Beide Branchen hatten am Freitag besonders stark unter Verkaufsdruck gestanden.

Die Papiere von Astrazeneca GB0009895292 sanken um 0,5 Prozent. Der britische Pharmakonzern hat sich mit US-Präsident Trump auf Preissenkungen bei einigen Medikamenten im Gegenzug für Zollnachlässe geeinigt. Neue Astrazeneca-Medikamente sollen in den Vereinigten Staaten nicht teurer sein als in vergleichbaren Ländern. Dafür gibt es drei Jahre lang Ausnahmen von den angedrohten hohen Pharmaeinfuhrzöllen.

Die Papiere von Lloyds GB0008706128 reagierten mit einem Kursanstieg von 1,5 Prozent auf die Nachricht, dass die britische Großbank zusätzlich 800 Millionen Pfund zurückstellen will, um Kunden zu entschädigen, denen Autokredite unter falschen Angaben verkauft wurden. Bereits zuvor hatte das Geldhaus dafür eine Rückstellung von 1,15 Milliarden Pfund gebildet.

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