Aktien Europa Schluss: Gewinne – Trump-Spekulationen und KI-Fantasie

Die europäischen Aktienmärkte sind am Montag mit viel Schwung in die erste volle Handelswoche des Jahres gestartet. Der Leitindex der Eurozone baute seine Gewinne am Nachmittag aus, nachdem zunächst ein Medienbericht Spekulationen über eine angeblich gemäßigtere Zollpolitik des künftigen US-Präsidenten auslöste.

Ein Dementi von Donald Trump konnte das gute Bild an den Börsen aber nur kurz eintrüben. Global wirkte auch das Boom-Thema Künstliche Intelligenz (KI) einmal mehr als ein wesentlicher Treiber, was sich an den US-Börsen auch in besonders kräftigen Kursgewinnen an der technologielastigen Nasdaq-Börse zeigte. Dazu passend hatten auch hierzulande die Tech-Werte mit Abstand die Nase in der Branchentabelle vorn.

Der Leitindex EuroStoxx schloss 2,36 Prozent höher bei 4.986,64 Punkten und nahm damit wieder Kurs auf die 5.000-Punkte-Marke, die er vor knapp einem Monat letztmals und nur kurz überschritten hatte. Von der guten Stimmung ließen sich einige Länderindizes außerhalb der Eurozone nur gemäßigt anstecken. Der britische FTSE 100 schaffte legte um 0,31 Prozent auf 8.249,66 Punkte zu. Der Schweizer SMI gewann 0,58 Prozent auf 11.691,13 Zähler.

Ein Blog-Beitrag von Microsoft über anstehende Milliardeninvestitionen und starke Resultate des taiwanesischen Auftragsfertigers Foxconn galten als Antreiber der Tech-Rally. Der Teilindex der Technologiewerte gewann fast vier Prozent. Aktien des Chipbranchen-Ausrüsters ASML stiegen an der Spitze des EuroStoxx um 8,7 Prozent. Aktien von Autoherstellern (+2,8%) und Banken (+1,6%) gehörten ebenfalls zu den größten Gewinnern. Am unteren Ende der Branchenübersicht standen die bei Anlegern als defensiv geltende Telekomwerte mit einem Minus von 0,7 Prozent.

Prosus sackten trotz ihrer Zugehörigkeit zum Technologiesektor am Ende des Index um mehr als sieben Prozent ab. Das war der stärkste Kursrückgang seit über einem Jahr. Die Kernbeteiligung Tencent, ein chinesischer Internetkonzern, wurde vom US-Verteidigungsministerium als Militärfirma eingestuft.

In London verloren Unilever 2,5 Prozent. Die kanadische Bank RBC hatte die Titel des Konsumgüterherstellers abgestuft. Aus Bewertungssicht rückten die Papiere ungerechtfertigterweise näher an die Spitze des Sektors, schrieb Analyst James Edwardes Jones.

Rolls-Royce fielen ebenfalls belastet von einem Analystenkommentar um 2,6 Prozent. Experte Charles Armitage von der US-Bank Citigroup hatte seine Kaufempfehlung für die Papiere des Flugzeugtriebwerkbauers gestrichen. Nach der Kurserholung seit den Corona-Tiefs näherten sich die Aktien ihrem fairen Wert, hieß es. (dpa-AFX/cw)

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