Aktien Frankfurt: Anleger in Kauflaune nach Entspannung im Zollstreit

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland.
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Der deutsche Aktienmarkt ist dank einer leichten Entspannung im globalen Zollkonflikt mit klaren Gewinnen in die Woche vor dem Osterfest gestartet. Der Dax notierte am Nachmittag nahe seines Tageshochs 2,63 Prozent im Plus bei 20.911 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 2,56 Prozent auf 26.433 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 2,4 Prozent auf 4.903 Punkte hoch.

Die US-Regierung nahm Smartphones, Laptops und andere wichtige Elektronik von Sonderzöllen gegen zahlreiche Länder – darunter China – vorerst aus. Die Ausnahme ist eine Erleichterung für amerikanische Anbieter von Computertechnik wie Apple, die ihre Geräte größtenteils in Asien herstellen lassen.

Allerdings betonte US-Handelsminister Howard Lutnick, dass es sich dabei lediglich um vorübergehende Erleichterungen handle und neue Zölle auf genau diese Produktgruppen bereits in Vorbereitung seien. US-Präsident Donald Trump will in Kürze neue Sonderzölle im Bereich der Halbleiterindustrie ankündigen. “Ich werde das im Laufe der kommenden Woche bekanntgeben”, erklärte der Republikaner gegenüber Reportern und betonte, in der Sache sei “eine gewisse Flexibilität” erforderlich.

Dennoch trieb die temporäre Ausnahmeregelung einen Erholungsversuch des Technologiesektors am Montag an – vor allem Aktien aus der Halbleiterbranche profitierten. So gewannen Infineon 2,6 Prozent, Aixtron 3,2 Prozent, Suss Microtec 4,8 Prozent, Siltronic 3,3 Prozent und Elmos 2,9 Prozent.

Weitere Profiteure des entschärften Zollkonflikts waren Bankenwerte. Mit der Deeskalation verbinden Anleger die Hoffnung, dass ein möglicher Konjunkturabschwung weniger drastisch als befürchtet ausfallen könnte. Banken profitieren von einer laufenden Konjunktur vor allem in ihrem Kreditgeschäft – und sie könnten darüber hinaus im Handelsgeschäft aus den hohen Schwankungen an den Märkten einen Nutzen ziehen. Die Papiere der Deutschen Bank waren mit plus 4,8 Prozent an der Dax-Spitze zu finden. Commerzbank-Titel verteuerten sich um 1,8 Prozent.

Auf die von Salzgitter abgeblasene Übernahme durch ein Konsortium reagierten die Aktien des Stahlkonzerns mit einem Verlust von 3,5 Prozent auf 23,16 Euro. Seit Jahresbeginn gerechnet verzeichnen die Anteilsscheine allerdings immer noch ein Kursplus von 47 Prozent. Aufgrund “signifikant unterschiedlicher Vorstellungen über den aktuellen und zukünftigen Wert des Unternehmens” seien die Gespräche mit den Bieter-Unternehmen GP Günter Papenburg und TSR Recycling beendet worden, teilte Salzgitter mit. Das Konsortium hatte früheren Angaben zufolge ein nicht-bindendes Angebot von rund 18,50 Euro je Aktie vorgelegt. (dpa-AFX/edh/mis/cw)

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