Aktien Frankfurt: Anstehender US-Zinsentscheid bremst Dax etwas aus

FRANKFURT (dpa-AFX) – Nach dem festeren Wochenauftakt ist der deutsche Aktienmarkt am Dienstag leicht eingeknickt. Konjunkturdaten aus Deutschland hatten nur wenig Einfluss auf die Kurse. So haben sich die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten – gemessen am Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW – im September unerwartet aufgehellt.

Der Dax DE0008469008 notierte gegen Mittag 0,4 Prozent tiefer bei 23.659 Punkten. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen büßte 0,1 Prozent auf 30.427 Zähler ein. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es um 0,1 Prozent bergab.

Im Fokus steht die US-Notenbanksitzung, die am Mittwoch mit der Zinsentscheidung endet. Dafür könnte es am Dienstag mit den Einzelhandelsdaten aus den USA noch einmal letzte konjunkturelle Impulse geben, die für den geldpolitischen Spielraum von Bedeutung sind. Anleger gehen fest davon aus, dass die Fed erstmals in diesem Jahr ihren Leitzins senken wird. Einige halten sogar einen größeren Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte für möglich.

“Die Notenbank bringt den Ball ins Rollen – doch wie schnell er an Fahrt gewinnt, entscheiden Inflation und Konjunktur”, bemerkte Marktanalyst Maximilian Wienke von eToro. Entscheidend sei aber nicht die Entscheidung am Mittwoch, sondern die Signale für die Zeit danach. Auf Notenbankchef Jerome Powell laste ein enormer Druck, auch wegen eines Machtkampfs mit US-Präsident Donald Trump. Im Streit um die Entlassung der Fed-Vorständin Lisa Cook hat Trump in der Nacht auf Dienstag vor Gericht einen weiteren Rückschlag erlitten.

Aus Branchensicht waren Finanzwerte wenig gefragt. So gehörten die Papiere von Deutscher Börse DE0005810055, Munich Re DE0008430026, Hannover Rück DE0008402215, Allianz DE0008404005, Deutsche Bank DE0005140008 und Commerzbank DE000CBK1001 mit Verlusten zwischen 0,9 und 1,8 Prozent zu den schwächsten Werten im Dax.

Dagegen erklommen die Aktien von Rheinmetall DE0007030009 mit 1.983 Euro ein weiteres Rekordhoch und gewannen zuletzt 1,0 Prozent. Bestätigte Kaufempfehlungen der Deutschen Bank und des Bankhauses Metzler für den Rüstungstitel könnten neben den anhaltend förderlichen Branchentrends dazu beigetragen haben.

Die Titel von Beiersdorf DE0005200000 litten unter einer gestrichenen Kaufempfehlung des Analysehauses Jefferies und verbilligten sich um 1,5 Prozent. Die Marke Nivea kämpfe mit dem für die Aktie des Konsumgüterherstellers wichtigen Wachstum, begründete David Hayes seine Neubewertung. Zudem erschienen die Hoffnungen auf Innovationen im laufenden Halbjahr zu optimistisch.

Die Aktien von Atoss Software DE0005104400 setzten mit plus 6,7 Prozent zu einem Erholungsversuch an, nachdem die Privatbank Metzler eine Kaufempfehlung ausgesprochen hatte. Zur Begründung verwies Analyst Oliver Frey auf den Kurseinbruch um ein Drittel in den vergangenen acht Wochen. Die Korrektur bringe für Anleger eine attraktive Chance mit sich. Mit Atoss setzten sie auf ein Unternehmen, das ein starkes Finanzprofil mit einer führenden Position im strukturell wachsenden Markt für Personalmanagement verbinde./edh/jha/

— Von Eduard Holetic, dpa-AFX —

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