Aktien Frankfurt Ausblick: Dax mit moderatem Plus und Wochenverlust erwartet

FRANKFURT: Zum Ende einer bisher schwachen Woche dürfte der deutsche Aktienmarkt einen weiteren Stabilisierungsversuch unternehmen. Eine Stunde vor Handelsbeginn am Freitag signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von rund 0,3 Prozent auf 22.636 Punkte. Damit deutet sich für den Dax ein Wochenverlust von rund anderthalb Prozent an. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Freitag 0,2 Prozent höher erwartet.

Zuletzt schlingerte der Dax um seine 21-Tage-Durchschnittslinie, nachdem er deutlich von seinem jüngsten Rekordhoch abgerutscht war. Damit scheint hierzulande eine Fortsetzung der Rally noch nicht abgehakt, während die US-Indizes aktuell kein Bein auf den Boden bekommen. Dow und Co rutschen auf dem niedrigsten Niveau seit September von Tief zu Tief.

In den USA lässt sich ein möglicher Stillstand der Regierungsgeschäfte möglicherweise doch noch in letzter Minute abwenden. Der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, der zuletzt Widerstand seiner Partei gegen einen Haushaltsentwurf der Republikaner angekündigt hatte, lenkte ein und argumentierte, ein sogenannter Shutdown der Regierung würde nur US-Präsident Donald Trump in die Hände spielen.

Sollte es am Wochenende aber doch zu einem Shutdown in den USA kommen, “wäre dies sicherlich der Sargnagel für die angeschlagene Wall Street und damit auch ein Katalysator für die noch relativ stabilen, anderen Weltbörsen”, fürchtet Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets.

Die Aktien von BMW fielen im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs zuletzt um 2,7 Prozent. Der Autobauer geht nach einem Gewinneinbruch mit Vorsicht ins neue Jahr. 2024 belasteten das schwache Geschäft in China und Probleme mit Bremssystemen die spürbar. Der operative Gewinn fiel unerwartet deutlich um knapp 38 Prozent, der Umsatz knickte um gut 8 Prozent ein.

Für die Autosparte erwartet der BMW-Vorstand im laufenden Jahr eine operative Gewinnmarge von 5 bis 7 Prozent und schließt damit eine weitere Verschlechterung trotz sinkender Investitionen und einem erwarteten leichten Absatzplus nicht aus. Analysten lagen mit ihren Schätzungen bisher eher am oberen Ende der Spanne. Allerdings haben die Bayern bereits die jüngsten Zollerhöhungen in Nordamerika in ihren Ausblick einbezogen.

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck will nach einem Gewinnrückgang 2025 wieder mehr Geld im Tagesgeschäft verdienen. Das bereinigte operative Ergebnis soll um 5 bis 15 Prozent zulegen. Im vergangenen Jahr war das operative Ergebnis um 15 Prozent gefallen. Der Umsatz ging wegen der schwierigen Wirtschaftslage in Europa und Asien um 3 Prozent zurück. Hoffnung macht allerdings der starke Auftragseingang im Schlussquartal. Die Aktien von Daimler Truck notierten auf Tradegate leicht im Minus.

Der Arzneimittelhersteller Dermapharm steigerte im vergangenen Jahr den Umsatz um vier Prozent. Vor allem das Geschäft mit Marken-Arzneimitteln lief besser. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) wuchs jedoch lediglich um knapp zwei Prozent. Für 2025 nimmt sich Vorstandschef Hans-Georg Feldmeier ein etwas höheres Ergebnis vor.

Einen Blick wert sein könnten auch Thyssenkrupp, nachdem die Analysten von Morgan Stanley die Titel des Industriekonzerns von “Equal-Weight” auf “Underweight” abgestuft, das Kursziel aber von 3,90 auf 6,60 Euro erhöht hatten.

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