Aktien Frankfurt: Dax dreht ins Minus – Lage in Frankreich bleibt fragil

FRANKFURT (dpa-AFX) – Nach einem freundlichen Start in die Börsenwoche haben die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Dienstag wieder nachgegeben. Quasi mit Verzögerung reagierten sie auf das Scheitern der französischen Regierung am Vorabend. Der Leitindex Dax DE0008469008 verlor zuletzt ein halbes Prozent auf 23.692 Punkte.

Nach dem Sturz der Mitte-Rechts-Regierung unter François Bayrou muss Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erneut einen neuen Premierminister finden, der das politisch gespaltene Land führen kann. Die Ausgangslage ist jedoch vertrackt. In der Nationalversammlung stehen sich Macrons Liberale, das linke Lager und die Rechtsnationalen um Marine Le Pen als drei große Blöcke gegenüber. Keiner von ihnen verfügt über eine eigene Mehrheit.

“Die politische Lage bleibt damit fragil und die notwendigen Reformen ungewiss”, schrieb Analyst Andreas Wex von der Commerzbank. Es werde spannend sein zu sehen, ob und wie lange sich der neue Premier im Amt halten kann und ob er es schafft, einen Haushalt zu verabschieden. “Das in Koalitionen ungeübte politische Frankreich tut sich schwer mit Kompromissen”, so Wex.

Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen verlor am Dienstag 0,8 Prozent auf 30.220 Zähler. Der EuroStoxx 50 EU0009658145, der Leitindex der Eurozone, gab nur leicht nach.

Mit Blick auf einzelne Aktien bestimmten Analystenkommentare den Handel. So fielen Commerzbank DE000CBK1001 am Dax-Ende um knapp 4 Prozent, belastet von einer Abstufung auf “Neutral” durch JPMorgan.

Unter den Nebenwerten stiegen Eckert & Ziegler DE0005659700 um gut 5 Prozent. Die Berenberg Bank hat zum Kauf der Papiere des Technologieunternehmens geraten.

Kursgewinne wurden bei den Aktien der Verteidigungs- und Rüstungsbranche mitgenommen. Im Dax verloren Rheinmetall DE0007030009 1,8 Prozent, im MDax waren Hensoldt DE000HAG0005 und Renk DE000RENK730 mit 5,1 respektive 3,4 Prozent die größten Verlierer.

Die Papiere von Deutz DE0006305006 büßten 5 Prozent auf 9,45 Euro ein. Der Motorenbauer hat zur Finanzierung einer Übernahme im Drohnengeschäft das Grundkapital um rund 10 Prozent aufgestockt. Die Anteilsscheine wurden bei der Kapitalerhöhung zu je 9,45 Euro platziert.

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