Aktien Frankfurt: Dax knickt ein – Konsolidierung nach Erholung

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland.
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Nach der jüngsten Erholung des Dax halten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt erst einmal weiter zurück. Der deutsche Leitindex notierte am Dienstagnachmittag 0,8 Prozent tiefer bei 23.720 Punkten und sank damit unter die 21-Tage-Linie bei 23.761 Punkten, einem kurzfristigen Trendindikator.

“Nach den Kursgewinnen der vergangenen Tage ist die aktuelle Konsolidierung im Dax mehr als gesund”, betonte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Er vermisst derzeit “echte positive Impulse” und sieht das Börsenbarometer bei einem Stand über 24.000 Punkten attraktiv für Gewinnmitnahmen.

Der MDax fiel am Dienstagnachmittag um 0,7 Prozent auf 30.278 Zähler. Für den Eurozonen-Index EuroStoxx 50 ging es um 0,6 Prozent abwärts.

Auch weiterhin steht für die Anleger der 9. Juli im Fokus. Bis dahin muss eine Lösung im Handelsstreit der EU mit den USA gefunden werden, sonst drohen den europäischen Unternehmen Zölle von 50 Prozent auf fast alle Exporte in die USA. Analyst Thomas Altmann von QC Partners verwies aber darauf, dass die Europäische Union einen großen Schritt auf US-Präsident Donald Trump zugeht: “Die Bereitschaft, den Basiszoll von 10 Prozent dauerhaft zu akzeptieren, zeigt, wie sehr die EU einen Handelsdeal erreichen will. Damit würden die in der EU ansässigen Firmen ihre Planungssicherheit zurückgewinnen.”

Die Papiere von Siemens Energy setzten ihre jüngste Rekordrally nur zum Handelsstart fort und drehten kurz danach ins Minus. Zuletzt verloren sie als schwächster Dax-Wert 4,6 Prozent. Analyst Akash Gupta von JPMorgan zeigte sich in einem Ausblick auf den Quartalsbericht Anfang August optimistisch für den Energietechnikkonzern. Er hob zwar sein Kursziel deutlich an, signalisiert allerdings mit 78 Euro derzeit kein Potenzial mehr und bleibt folglich “Neutral” gestimmt.

Die Titel von RWE bauten mit einem Gewinn von 1,7 Prozent ihr Jahresplus auf rund 25 Prozent aus. Auch die Anteilsscheine britischer Energienetzbetreiber sind gefragt. Laut der Investmentbank JPMorgan liegt der vom britischen Regulierer Ofgem avisierte Eigenkapitalzinssatz über den Markterwartungen.

Die Aktien von Evonik stehen nach einem schwachen Juni am Dienstag auch zum Juli-Start mit minus 1,7 Prozent unter Druck. Vor dem Quartalsbericht Anfang August herrscht Skepsis. So erwartet JPMorgan-Experte Chetan Udeshi nach zuletzt recht starken Quartalen wieder eine schwächere Tendenz.

Die Anteilsscheine von Nordex profitierten leicht von einem Auftrag aus Lettland. Zuletzt stiegen die Papiere des Windturbinen-Herstellers um 0,1 Prozent, nachdem sie zum Wochenstart wegen einer negativen Analystenstudie um 3,8 Prozent abgesackt waren. Für das laufende Jahr steht ein eindrucksvoller Kursgewinn von mehr als 50 Prozent zu Buche. (dpa-AFX/edh/mis/cw)

Diesen Artikel teilen
Foto: Money Day Banner
Anzeige
Foto: Laura Karasek, CR 04/25

Jetzt neu

In Laura Karasek kommt vieles zusammen: Juristerei und Entertainment, Hochkultur und Hotpants, „Opernball und Arschgeweih“, wie sie es im Courage-Interview nennt.