FRANKFURT (dpa-AFX) – Wie bereits zum Start der verkürzten Vorweihnachtswoche halten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt auch einen Tag vor Heiligabend weitgehend zurück. Große Investoren haben ihre Bücher bereits geschlossen, vielerorts laufen die Weihnachtsferien. Neue US-Konjunkturdaten, die durchwachsen ausgefallen sind, hatten kaum Einfluss auf die Leitindizes.
Der Dax DE0008469008 notierte am Dienstagnachmittag praktisch unverändert bei 24.284 Punkten. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Werte sank um 0,2 Prozent auf 30.369 Zähler. Der EuroStoxx 50 EU0009658145 büßte ebenfalls 0,2 Prozent ein.
Die US-Wirtschaft – gemessen am Bruttoinlandsprodukt – ist im dritten Quartal mit plus 4,3 Prozent stärker gewachsen als erwartet. Dagegen sind die Aufträge für langlebige Güter im Oktober stärker als prognostiziert gesunken. Im späteren Handelsverlauf stehen noch Zahlen zur Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung sowie zum Verbrauchervertrauen in den USA auf der Agenda.
Mit Blick auf das Weltgeschehen behalten Anleger neben den Bemühungen um eine Lösung für den Ukraine-Krieg auch die Auseinandersetzung zwischen den USA und Venezuela im Auge. Die US-Regierung will Venezuelas autoritär regierenden Präsidenten Nicolas Maduro nach Angaben von Heimatschutzministerin Kristi Noem aus dem Amt jagen.
Die Aktien der deutschen Autobauer reagierten auf neue Absatzzahlen für Europa mit moderaten Verlusten. Die Volkswagen-Vorzugsaktien DE0007664039 notierten zuletzt 0,8 Prozent tiefer, BMW DE0005190003 fielen um 0,4 Prozent. Für die Titel von Mercedes-Benz DE0007100000 ging es um 0,1 Prozent abwärts. Die Anteilsscheine der Porsche AG DE000PAG9113 büßten 0,2 Prozent ein. Der Automarkt in der Europäischen Union verzeichnete im November 2,1 Prozent mehr Neuzulassungen als ein Jahr zuvor. Allerdings liegt der Gesamtabsatz weiter deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk DK0062498333 darf sein Abnehmmedikament Wegovy in den USA ab Januar als Tablette und nicht mehr nur als Spritze verkaufen. Dies lässt einem Händler zufolge negative Rückschlüsse auf den Pharmaverpackungshersteller Gerresheimer DE000A0LD6E6 zu, der die Spritzen unter anderem für Novo Nordisk produziert. Die Gerresheimer-Aktien sanken und 1,4 Prozent, jene des Wettbewerbers Schott Pharma DE000A3ENQ51 büßten 0,7 Prozent ein.
Der Spezialchemie-Konzern Alzchem DE000A1MBDZ0 verlängerte die Verträge mit wichtigen Vorstandsmitgliedern vorzeitig. Damit ist Chef Andreas Niedermaier bis Ende 2028 im Vorstand tätig. Der Vertrag mit Finazchef Andreas Lösler wurde bis Ende 2029 verlängert. Die Alzchem-Papiere verteuerten sich um 1,0 Prozent./edh/jha/
— Von Eduard Holetic, dpa-AFX —
