FRANKFURT (dpa-AFX) -Durchwachsene Geschäftszahlen großer Konzerne haben den Dax DE0008469008
am Mittwoch ausgebremst. Hinzu kamen Schwächesignale der deutschen Wirtschaft, die im zweiten Jahresviertel im Vergleich zum Vorquartal etwas schrumpfte. Nach seiner Vortageserholung kam der deutsche Leitindex daher nur schwer in die Gänge und notierte gegen Mittag 0,1 Prozent höher bei 24.244 Punkten.
Am Dienstag bereits hatten Investoren die zunächst größere Enttäuschung über das Zollabkommen der Europäischen Union mit den USA nur bedingt fallen gelassen, denn der Deal bringt Konjunkturrisiken mit sich. Im Blick bleibt zudem der noch ungelöste Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China.
Am Mittwoch nun sorgten deutliche Kursverluste bei den Aktien von Adidas DE000A1EWWW0
und Symrise DE000SYM9999
sowie die Zurückhaltung vor dem am Abend anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank für einen trägen Handelsverlauf.
Die Fed wird wohl erneut dem starken politischen Druck widerstehen und die Zinsen nicht senken. Im weiteren Jahresverlauf jedoch rechnen viele Beobachter mit sinkenden Zinsen. Insofern dürften Anleger genau auf die geldpolitischen Signale achten, die die US-Notenbank aussendet.
Für den MDax DE0008467416
der mittelgroßen Werte ging es um 0,4 Prozent auf 31.041 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145
gewann 0,2 Prozent.
Hierzulande setzte sich die Bilanzsaison der Unternehmen mit zahlreichen Geschäftszahlen fort. Dabei enttäuschte insbesondere Adidas die Anleger. Das Analysehaus Jefferies hob hervor, dass der Sportartikelhersteller die Prognose für das diesjährige operative Ergebnis nicht angehoben hatte, wohl wegen zunehmender Zoll-Unsicherheit und unsicherer Endmärkte. Damit setzte sich die jüngste Kursschwäche fort und die Aktien sackten mit minus sieben Prozent an das Dax-Ende. Sie notieren nun auf dem Niveau des US-Zollschocks Anfang April.
Eine nachlassende Kauflaune vieler Menschen stimmt Symrise vorsichtiger für das Wachstum im laufenden Jahr. Analyst Edward Hockin von der US-Bank JPMorgan US46625H1005
bemerkte, dass der Aromen- und Duftstoffhersteller seine Umsatzprognose deutlicher als gedacht gesenkt habe. Damit büßten die Papiere von Symrise fünf Prozent ein.
Unter den besten Werten im Dax gewannen Siemens DE0007236101
Healthineers DE000SHL1006
fast zwei Prozent. Der Medizintechnikkonzern legte im dritten Geschäftsquartal eine robuste Entwicklung hin. Der Sportwagenbauer Porsche AG DE000PAG9113
muss zwar wegen der US-Zölle erneut seine Gewinnaussichten zusammenstutzen. Allerdings liege der Mittelpunkt der neuen Ergebnisprognose etwas besser als vom Markt bisher eingeschätzt, schrieb der Experte Stephen Reitman vom Analysehaus Bernstein Research. Damit zogen die Porsche-Aktien an der Dax-Spitze um 3,6 Prozent an.
Im MDax stachen Krones DE0006335003
mit einem Minus von sieben Prozent negativ heraus. Der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen schnitt im zweiten Quartal etwas schwächer ab als von Analysten im Schnitt erwartet. Den ersten Platz im Index erklommen Evotec DE0005664809
mit einem Plus von fast fünf Prozent. Der mitten in einem tiefgreifenden Umbau steckende Biotechkonzern will einen Standort in Toulouse an den Pharmakonzern Sandoz CH1243598427
verkaufen.
Der Spezialchemie-Konzern Alzchem DE000A1MBDZ0
bestätigte nach Zuwächsen im abgelaufenen Quartal lediglich seine Ziele für das Gesamtjahr. Hier nahen Anleger bei den sehr gut gelaufenen Titeln Gewinne mit, die Papiere rutschen als klares Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax DE0009653386
um acht Prozent ab./la/mis
— Von Lutz Alexander, dpa-AFX —