FRANKFURT: Angeführt von Siemens Energy auf Rekordhoch hat sich der Dax am Mittwoch im Handelsverlauf etwas von der Marke von 19.000 Punkten abgesetzt. Nachdem sich der deutsche Leitindex am Montag noch an der Hürde von 19.500 Punkten festgelaufen hatte, war er am Morgen noch etwas weiter an 19.000 Punkte heran gerutscht. Am Mittwoch hatte sie anfangs dann erneut gewackelt. Insgesamt bleibt der Dax aber in Sichtweite seines Oktober-Rekords von 19.674 Punkten.
Bis Mittwochmittag stabilisierte sich der Dax auf 19.064 Punkte und lag damit 0,2 Prozent im Plus. Der MDax gab derweil um 0,3 Prozent nach auf 26.372 Punkte, während der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 um 0,1 Prozent zulegte.
Im Zuge der Berichtssaison steht der Dax-Überflieger Siemens Energy mit einem Kurssprung und weiteren Rekordkursen im Fokus. Mit einem Sprung um 21 Prozent baute er sein Jahresplus auf 292 Prozent aus und steuert damit auf eine Vervierfachung zu. Damit stellt die Aktie alle anderen Werte im Leitindex in den Schatten, selbst die jüngst verdoppelten Papiere von Rheinmetall.
Siemens Energy hatte zuvor die Mittelfristziele erhöht. Mit Blick darauf hielt der Analyst Akash Gupta von der Investmentbank JPMorgan die Papiere vor Börsenstart trotz ihres Rekordlaufs noch nicht für allzu teuer. Sein Berenberg-Kollege Philip Buller hatte derweil darauf hingewiesen, dass die Anleger in den Aktien der Münchner immer noch unterinvestiert gewesen seien.
Ebenfalls deutlich aufwärts ging es mit plus 9 Prozent für die Aktien des Energiekonzerns RWE . Sie profitierten neben dem Optimismus für den Jahresgewinn insbesondere von avisierten Aktienrückkäufen von 1,5 Milliarden Euro. Goldman-Sachs-Experte Alberto Gandolfi lobte eine “neue Ära in der Mittelverwendung”. Sie sei aktionärsfreundlich, denn finanziert werde sie durch die Absenkung des Investitionsbudgets.
Bei den Nebenwerten näherten sich Auto1 mit fast 18 Prozent Kursplus ihrem Jahreshoch. Der Online-Autohändler kommt beim Bemühen um bessere Ergebnisse weiter voran und hob seine Gewinnprognose erneut an. Nach massiven Kursverlusten seit dem Börsengang 2021 bis in den März dieses Jahres, wird 2024 für die Aktionäre wohl doch noch versöhnlich.
Am frühen Nachmittag werden dann die US-Verbraucherpreise mit Spannung erwartet. “Die US-Notenbank hat die Entwicklung der Leitzinsen in den kommenden Monaten mit den Perspektiven für Inflation und Beschäftigung verknüpft”, erklärten die Experten der Landesbank Helaba.