Aktien Frankfurt: Moderate Gewinne – MDax erneut besser als Dax

FRANKFURT: Am deutschen Aktienmarkt haben die Indizes am Dienstag nach zunächst durchwachsenem Start gegen Mittag etwas zugelegt. Dabei legte der MDax mit plus 0,85 Prozent auf 28.156 Punkte erneut stärker zu als der beim Stand von 22.434 Punkten nur knapp höhere Leitindex Dax. Das Eurozonen-Leitbarometer EuroStoxx 50 pendelte um den Vortagesschluss.

Die im MDax versammelten mittelgroßen Unternehmen hängen stärker von Deutschlands Wirtschaft ab und haben deshalb in der Vergangenheit auch deutlicher unter dem wirtschaftlichen Abschwung Deutschlands gelitten als die global aufgestellten Unternehmen im Dax. Mit der Hoffnung auf einen Wirtschaftsaufschwung hierzulande nach dem Wahlsieg der Union holen MDax-Aktien nun auf. Angeschoben wurde der MDax am Dienstag letztlich auch von hohen Kursgewinnen von fast 13 Prozent bei den Aktien von Thyssenkrupp. Hier treibt der geplante Börsengang der Marine-Sparte weiter an.

Im Fokus stehen nun in Deutschland die Sondierungsgespräche zur Bildung einer neuen Regierung. “Die Herausforderungen für die Wirtschaft sind riesig. Um sie zu meistern, müssen die neue Bundesregierung und die Unternehmen jetzt gemeinsam und entschlossen handeln”, fordert die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK). Dass der wohl baldige Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) die spontane Überlegung, noch mit dem alten Bundestag eine Reform der Schuldenbremse herbeizuführen, nicht von vornherein abgelehnt hat, signalisiere bereits, wie dringlich die Finanzsituation sei, hieß es vom Bankhaus Metzler. Am Markt würde eine rasche Änderung der Fähigkeit zur Schuldenaufnahme sicherlich goutiert werden.

Im Dax streben Rheinmetall am Dienstag in Richtung der Kursmarke von 1000 Euro mit einem Plus von zuletzt 2,5 Prozent. Es beflügeln weiter die Erwartungen in puncto deutlich steigender Verteidigungsausgaben Deutschlands und der EU. Hensoldt im MDax und Renk im SDax legten ebenfalls weiter zu.

Gewinnmitnahmen nach Geschäftszahlen und jüngster Rekordrally belasteten Heidelberg Materials nur kurz. Zuletzt gewannen die Papiere des Baustoffherstellers 1,9 Prozent. Barclays-Analyst Tom Zhang zufolge lassen die Ziele für 2025 dem Management Spielraum für positive Überraschungen und Aufstockungen. Heidelberg Materials gilt als Profiteur eines baldigen Wiederaufbaus der Ukraine. Zudem will das Unternehmen in Nordamerika weiter wachsen.

Die Aktien des Dialysekonzerns Fresenius Medical Care (FMC) gewannen nach Jahreszahlen und Ausblick gegen Mittag nur noch moderat hinzu – nach anfangs deutlich höherem Zuwachs.

Siemens Energy testeten hinten im Dax mit minus 2,7 Prozent erneut die 50-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend, bewegten sich dabei aber klar über ihrem Vortagestief.

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