Aktien Frankfurt Schluss: Dax mit drittem Rekordtag in Folge

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland.
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Nach einem beschwerlichen Auftakt hat der Dax am Mittwoch doch noch an seine Rekordserie angeknüpft. Der am Nachmittag aufkommende Schwung war zwar nicht besonders groß, er reichte aber bis über die Marke von 24.100 Punkten. Am Ende verbuchte der deutsche Leitindex ein Plus von 0,36 Prozent auf 24.122,40 Zähler. Zuvor war er bis auf 24.152 Einheiten gestiegen. In der zweiten Reihe gab der MDax um 0,35 Prozent auf 30.442,89 Punkte nach.

Über weite Strecken hatte sich der Dax am Mittwoch zunächst im Minus bewegt, doch mit dem Auftakt an den US-Börsen kam wieder etwas Fahrt in die Kurse deutscher Aktien – obwohl der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial im Minus lag. Experten verweisen wegen der Unsicherheit über Donald Trumps Politik schon länger auf Kapitalströme, die nach Europa gerichtet seien.

Der Dax verbuchte den dritten Tag in Folge mit einer Bestmarke. Erst am Vortag hatte er mit den 24.000 Punkten seine nächste Tausendermarke übersprungen. Der anhaltende Aufschwung basiert Experten zufolge vor allem auf Fortschritten in den globalen Zollstreitigkeiten, dem milliardenschweren Finanzpaket der Bundesregierung und der Hoffnung auf sinkende Zinsen in der Eurozone. Auch die Berichtssaison der Unternehmen hatte zuletzt als Stütze gegolten.

Laut den Charttechnik-Experten von UBS ist für den Dax der Weg nach oben nun frei von Widerständen. “Im etwas größeren Bild könnte sogar über einen Anstieg bis in den Bereich um 25.000 Zähler nachgedacht werden”, schrieben sie am Mittwoch. Der Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners warnt allerdings davor, dass der Dax “im überkauften Bereich angekommen” sei. Mit einem Jahresplus von 21 Prozent übertrumpft er derzeit die wichtigsten Indizes in Europa und den USA deutlich.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx ging am Mittwoch nur auf Vortagsniveau aus dem Handel und der Dow Jones Industrial gab in New York zuletzt um 0,7 Prozent nach. Immerhin konnte sich dort aber der Nasdaq 100 Index ins Plus vorarbeiten.

Die deutschen Rüstungswerte setzten ihren Höhenflug mit weiteren Rekorden fort. Von Rheinmetall, die im Verlauf erstmals über 1.800 Euro gehandelt wurden, sind Anleger schon seit Tagen Bestmarken gewohnt. Auch Renk setzten ihre Rekordjagd mit einem Kurssprung um 6,6 Prozent fort. Den beiden folgte nun Hensoldt wieder in die Rekordspur, wenngleich der Schwung bei dem Radar-Spezialisten mit einem Plus von 2,1 Prozent letztlich wieder nachließ.

Die Aktien von Infineon knüpften an der Dax-Spitze an ihren zuletzt guten Lauf an und legten um 2,3 Prozent zu. Am Dienstagabend hatten die Münchner eine Kooperation mit Nvidia im Bereich der KI-Technologie vermeldet, die nun den Xetra-Handel beeinflusste. “Infineon verfolgt das Ziel, neue Standards in der Stromversorgung für KI-Rechenzentren zu schaffen”, hieß es.

Unter den Verlierern im sanken Zalando-Aktien um 1,1 Prozent. Als Belastung galten bei dem Online-Händler schlechte Nachrichten aus dem Textil-Branchenumfeld. Das Stimmungsbild wurde getrübt von enttäuschenden Aussagen des Sportwarenhändlers JD Sports zum gerade begonnenen Geschäftsjahr.

Im Nebenwertebereich reagierten die Papiere von Hornbach Holding auf Nachrichten zum operativen Geschäft. Nachdem sie Tags zuvor waren noch auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren gestiegen waren, kam nun mit minus 8,4 Prozent der große Rückschlag. Der Baumarktkonzern warnte vor der verschlechterten Verbraucherstimmung und anhaltendem Kostendruck. (dpa-AFX/tih/he/cw)

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