FRANKFURT (dpa-AFX) -Die gute Stimmung am Aktienmarkt hat dem Dax DE0008469008
am Donnerstag die nächste Bestmarke beschert. Positiv aufgenommene Geschäftszahlen einiger Unternehmen trugen dazu bei, dass der Leitindex an seine Rekordrally vom Vortag anknüpfen konnte. Nachdem er in der Spitze bis auf 20.675 Punkte gestiegen war, bedeuteten 20.655,39 Punkte letztlich noch ein Plus von 0,39 Prozent.
Am Vortag hatte der Dax frischen Schwung erhalten von Inflationsdaten aus den USA. Diese hatten Sorgen gemildert, dass die US-Notenbank Fed in diesem Jahr ihren Zinssenkungskurs stoppen oder perspektivisch vielleicht sogar den Leitzins anheben könnte. Dies wirkte am Donnerstag im US-Handel allerdings kaum noch nach, denn die Indizes bewegten sich dort nur noch wenig von der Stelle. Anleger warten generell auch bereits auf die Amtseinführung von Donald Trump, die am Montag ansteht.
In der zweiten deutschen Börsenreihe bleibt es wie schon im vergangenen Jahr dabei, dass der MDax DE0008467416
mit dem Dax nicht Schritt halten kann. Am Donnerstag sank der Index mit den mittelgroßen deutschen Werten um 0,21 Prozent auf 25.511,38 Punkte. Damit bleibt er im neuen Jahr erneut in der Verlustzone hängen. 2024 hatte er fast sechs Prozent verloren, während der Dax rund 19 Prozent zugelegt hatte.
Die Unternehmen in den unterhalb des Dax sind zwar auch international aufgestellt, aber mittelständischer aufgestellt und so in der Tendenz wesentlich abhängiger von der Lage in Deutschland. Bezüglich des Dax dagegen gab Analyst Sören Hettler von der DZ Bank in einer Studie zu bedenken, dass dieser viel mehr als Deutschland widerspiegele. Seine Kursentwicklung folge daher am ehesten dem globalen Wirtschaftswachstum. 2025 dürfte daher aus seiner Sicht für den Dax erneut ein erfolgreiches Aktienjahr werden.
Zu den Unternehmen mit positiven Resultaten zählte aus dem Dax Zalando DE000ZAL1111
, denn hier zog der Kurs an der Indexspitze um 8,6 Prozent an. Der Online-Händler übertraf dank eines Endspurts im vergangenen Jahr sein Profitabilitätsziel. Als Treiber kam eine Kaufempfehlung der Schweizer Großbank UBS hinzu. Analyst Yashraj Rajani glaubt an einen Zyklus, in dem sich das Unternehmen immer höhere Ziele stecken könnte.
Der Dax-Stärke zuträglich war aber auch Rheinmetall DE0007030009
, die mit einem Anstieg um 4,5 Prozent ihren Rekordlauf fortsetzten. Getrieben von den Verteidigungsinvestitonen westlicher Nationen steuert der Kurs des Rüstungskonzerns allmählich auf die 700-Euro-Marke zu.
Darüber hinaus spielte die Musik im SDax DE0009653386
mit größeren Kursbewegungen. 8,4 Prozent höher gingen dort die Aktien von Drägerwerk DE0005550636
nach der Vorlage von Eckdaten aus dem Handel. Der Umsatz stieg 2024 zwar nicht so stark wie erhofft, doch das überraschend gute operative Ergebnis überlagerte dies. Laut Christian Ehmann von Warburg Research bieten hohe Auftragseingänge eine gute Perspektive fürs neue Jahr.
Mit Drägerwerk fast auf Augenhöhe zeigten sich die Adesso DE000A0Z23Q5
-Aktien, nachdem der IT-Dienstleister von der Privatbank Hauck & Aufhäuser zum Kauf empfohlen wurde. Er verwies dabei auf einen Kalendereffekt mit mehr Arbeitstagen bis zum Jahr 2027, der sich bei dem Unternehmen positiv auswirken sollte. Jeder zusätzliche Arbeitstag stehe beim operativen Ergebnis für etwa vier Millionen Euro mehr, rechnete er vor.
Von Verbio DE000A0JL9W6
kamen im SDax allerdings sehr schlechte Nachrichten. Der Kurs brach um 24 Prozent ein, weil der Biokraftstoff-Hersteller wegen technischer Probleme und einer schwachen Preisentwicklung die Prognose für das operative Ergebnis senken musste. Einige Anleger schienen nun endgültig das Handtuch zu werfen, sagte ein Händler am Morgen. 2024 waren sie schon der zweitschwächste Indexwert gewesen und 2025 sind sie nun sogar das Schlusslicht.
Auf Eurozonen-Ebene zog der Leitindex EuroStoxx EU0009658145
um 1,5 Prozent an, wobei er zusätzlich angetrieben wurde von starken Luxusgüterwerten, die dort gewichtig sind. In New York lag der Dow Jones Industrial US2605661048
zuletzt mit 43.227 Punkten mehr oder weniger auf Vortagsniveau, während sich der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026
dort knapp im Minus aufhielt.
Der Euro verteidigte mit 1,0301 US-Dollar in etwa sein Vortagsniveau. Am Anleihemarkt stand der Bund-Future DE0009652644
zuletzt 0,03 Prozent höher bei 131,55 Punkten. Der Rentenindex Rex DE0008469107
legte um 0,23 Prozent auf 124,95 Punkte zu. Die Umlaufrendite fiel im Gegenzug von 2,55 Prozent am Vortag auf 2,49 Prozent./tih/zb
— Von Timo Hausdorf, dpa-AFX —