Aktien Frankfurt Schluss: Starker Start in den Mai – Dax knackt 23.000 Punkte

Nach seiner Feiertagspause ist der deutsche Aktienmarkt am Freitag äußerst schwungvoll in den Monat Mai gestartet.

Dank Entspannungssignalen im amerikanisch-chinesischen Zollstreit und nach dem US-Arbeitsmarktbericht knackte der Dax erstmals seit Ende März wieder die Marke von 23.000 Punkten. Letztlich stand ein Plus von 2,62 Prozent auf 23.086,65 Punkte zu Buche. Damit schloss der Leitindex nicht nur auf seinem Tageshoch, sondern schaffte den achten Gewinntag in Folge und verzeichnete ein Wochenplus von 3,8 Prozent. Zum Rekordhoch von 23.476 Punkten von Mitte März fehlen ihm jetzt nur noch gut anderthalb Prozent.

“Die Anleger hoffen, dass die ersten 100 Tage der neuen Bundesregierung für die deutsche Wirtschaft erfolgreicher verlaufen als die ersten 100 Tage für die US-Wirtschaft unter einem Präsidenten Donald Trump”, kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Bereits im April hatte der Dax um 1,5 Prozent zugelegt – nach einer Erholungsrally infolge eines anfänglichen Kurseinbruchs wegen des von den USA losgetretenen, weltweiten Zollkonflikts.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen schloss am Freitag 2,05 Prozent höher bei 29.327,13 Punkten.

Aus China kamen am Donnerstag hoffnungsfrohe Hinweise im Zollkonflikt mit den USA, die nun von Regierungsvertretern bekräftigt wurden. Dass Peking die Möglichkeit von Handelsgesprächen mit den USA prüfe, sei das erste Anzeichen seit Trumps Zollerhöhung im vergangenen Monat, dass Verhandlungen zwischen beiden Seiten beginnen könnten, schrieben die Experten der Landesbank Baden-Württemberg.

Die US-Wirtschaft hat im April mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde allerdings nach unten revidiert. Die unveränderte Arbeitslosenquote im April entsprach den Erwartungen, während der Anstieg der Löhne geringer als erwartet ausfiel. Die US-Notenbank Fed dürfte sich angesichts der Daten “wohl nicht unter Druck sehen, in der nächsten Woche die Zinsen zu senken”, kommentierten die Experten der Landesbank Helaba.

Am deutschen Aktienmarkt standen unter anderem die Quartalszahlen von Airbus und BASF im Fokus. Der Flugzeugbauer und Rüstungskonzern hatte am Mittwochabend über seine Geschäftsentwicklung berichtet, worauf die Anleger erst am Freitag reagieren konnten. Airbus war trotz weniger Jet-Auslieferungen überraschend gut ins Jahr gestartet. Mit plus 5,3 Prozent zählten die Aktien zu den größten Dax-Gewinnern.

BASF gehörten mit minus 0,5 Prozent hingegen zu den wenigen Dax-Verlierern. Mit seinem Umsatz- und Gewinnrückgang zum Jahresauftakt blieb der Chemiekonzern etwas hinter den Analystenerwartungen zurück. Er hält zwar an seinen Jahreszielen fest, warnte jedoch vor den Unsicherheiten durch die US-Zollpolitik.

Dax-Spitzenreiter Siemens Energy gewann 7,5 Prozent und erreichte mit 72,60 Euro ein Rekordhoch. Im bisherigen Jahresverlauf liegen die Titel im Index weit vorn. Einen neuerlichen Schub geben einem Börsianer zufolge die avisierten weiteren Milliarden-Investitionen von Meta in KI-Rechenzentren. Siemens Energy reagiert immer wieder sehr sensibel auf solche Nachrichten aus dem Bereich Künstliche Intelligenz. Denn die KI hat einen enormen Energiebedarf.

Die Aktien des Stahlkonzerns Salzgitter gewannen 5,2 Prozent. Sie profitierten wie andere europäische Rohstoffwerte von den Entspannungssignalen für den Welthandel. (dpa-AFX/wr) 

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