(neu: Kursentwicklung, Charttechnik, weitere Stimmen, Blick auf Branchenwerte)
FRANKFURT (dpa-AFX) – Eine erneute Senkung des Jahresausblicks macht den Anlegern von Daimler Truck DE000DTR0CK8
am Freitag zu schaffen. Die Papiere sackten am Nachmittag als Schlusslicht im schwachen Dax DE0008469008
um gut 7 Prozent auf 39,81 Euro ab. Der deutsche Leitindex büßte 1,8 Prozent ein.
Die Kursgewinne von Daimler Truck Ende Juli mit einem Sprung bis über 45 Euro auf den höchsten Stand seit Anfang März sind damit dahin. Die Anteile rissen auch die 21-Tage-Linie als Signalgeber für den kurzfristigen Trend deutlich und testen nun die 50-Tage-Linie, welche die mittelfristige Tendenz beschreibt. Der Aufwärtstrend seit dem ersten US-Zollschock Anfang April droht zu brechen.
Einen gesenkten Ausblick hätten viele vom Lastwagenhersteller erwartet, doch das Ausmaß der Senkung sei wohl für die meisten eine negative Überraschung, kommentierte Harry Martin vom US-Analysehaus Bernstein Research. Daimler Truck leidet unter der unsicheren Wirtschaftslage infolge der US-Zölle. In Nordamerika laufen die Geschäfte schlecht. Es gebe derzeit keinen Anlass, die schwachen Kurse für Käufe zu nutzen, sagte ein Händler.
Analyst Michael Aspinall von Jefferies sieht nicht ganz so schwarz. Den Jahresausblick habe Daimler Truck zwar deutlicher reduziert als am Markt erwartet. Er hält es aber für möglich, dass sich der Markt schon näher an die neuen Ziele genähert hat als es der Analystenkonsens nahelegt. Die Frage sei nun, ob die Auftragseingänge ihren Tiefpunkt erreicht hätten. Es gebe Anzeichen dafür, dass sich die Auftragslage in den USA im Juli gebessert habe.
Mit Daimler Truck litten am Freitag auch andere deutsche Aktien aus dem Nutzfahrzeugsegment. Im MDax DE0008467416
gaben die Anteile des Lkw-Herstellers Traton DE000TRAT0N7
um 1,2 Prozent nach und kamen relativ glimpflich davon. Sie hatten allerdings im Zuge einer Prognosesenkung Ende Juli schon merklich verloren. Im SDax DE0009653386
rutschten die Titel der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland DE000SAFH001
und Jost Werke DE000JST4000
um mehr als 2 beziehungsweise mehr als 4 Prozent ab.