(neu: Ölpreis als Belastungsfaktor, Formulierungen und Gliederung angepasst)
FRANKFURT (dpa-AFX) – Neben dem steigenden Ölpreis hat am Donnerstag auch ein Branchenkommentar der Citigroup die Blicke der Anleger auf Aktien europäischer Airlines gelenkt. Die Papiere der Lufthansa DE0008232125
rutschten um 2,1 Prozent auf den tiefsten Stand seit Juni ab.
Der wegen der Treibstoffkosten wichtige Ölpreis wurde am Donnerstag von den jüngsten US-Sanktionen gegen russische Ölfirmen angetrieben. Hinzu kam, dass Citigroup-Analyst Conor Dwyer seine Kaufempfehlung für die Lufthansa aufgegeben hatte, da er die Papiere mittlerweile für fair bewertet hält. Er setzt auf die Papiere der Fluggesellschafts-Holding IAG ES0177542018
und auf den Billigflieger Ryanair IE00BYTBXV33
, die fortan seine einzigen verbleibenden Kaufempfehlungen sind.
Die Airlines zeigten nach Jahren der Unterinvestition wieder Ausgabebereitschaft, so Dwyer. Der größte Teil der insgesamt in der Branche zur Verfügung stehenden freien Mittel (bereinigte freie Cashflows 2026 bis 2028) konzentrierten sich bei IAG und Ryanair. Sie könnten sich die Investitionen also komfortabel leisten.
Ein Hintertürchen für steigende Lufthansa-Kurse ließ Dwyer in seiner Studie jedoch offen: Sollte die Fluggesellschaft ihr Margenziel von 8 bis 10 Prozent erreichen, könnte sich der Kurs in einem optimistischen Szenario verdoppeln, so Dwyer. Im “Bullen-Szenario” von 9 Prozent ausgehend, hält er dann sogar 16 Euro für möglich. Am Donnerstag war der Kurs knapp unter 7 Euro aus dem Handel gegangen.