FRANKFURT (dpa-AFX) -Mit Kursverlusten von fünf Prozent oder mehr waren die Rüstungswerte Rheinmetall DE0007030009
, Renk DE000RENK730
und Hensoldt DE000HAG0005
am Montagmorgen vorbörslich unter den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt. Für den Gesamtmarkt zeichneten sich gleichzeitig moderate Gewinne ab.
Bei den auch 2025 sehr stark gelaufenen Aktien machen Anleger also weiter Kasse. Per Freitagsschluss brachten es Rheinmetall auf ein Jahresplus von 164 Prozent, Renk auf 235 Prozent und Hensoldt auf 147 Prozent. Dabei lieferten in den vergangenen Monaten die Aussichten auf milliardenschwere Aufträge, insbesondere aus Deutschland, kräftigen Rückenwind. Viel Wachstumsfantasie steckt also in den Kursen. Die Erwartungen an die Unternehmen sind hoch und lassen kaum Spielraum für Enttäuschungen.
Entsprechend negativ nahmen Anleger denn auch in der vergangenen Woche die Geschäftszahlen von Rheinmetall zum ersten Halbjahr auf. Umsatz und operatives Ergebnis waren im zweiten Jahresviertel hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Marktanalyst Jens Klatt vom Handelshaus XTB hatte außerdem erklärt, ein schleppender Auftragseingang mitten im Rüstungsboom sei als enttäuschend wahrgenommen worden. Zudem könnte sich eine abzeichnende Waffenruhe in der Ukraine eventuell negativ auf die Neubestellungen auswirken.
Im Fokus steht daher ein für Freitag geplantes Treffen des US-Präsidenten Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, bei dem über eine mögliche Friedenslösung im seit fast dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verhandelt werden soll.
Dabei herrscht seitens der Nato durchaus Realismus: Nach Ansicht von Nato-Generalsekretär Mark Rutte wird sich bei künftigen Verhandlungen über eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg kaum vermeiden lassen, auch über die Zukunft der von Russland kontrollierten ukrainischen Gebiete zu sprechen. “Wir müssen im Moment zur Kenntnis nehmen, dass Russland einen Teil des ukrainischen Territoriums kontrolliert”, sagte Rutte dem US-Sender ABC News.