NEW YORK (dpa-AFX) -Positive Nachrichten zu den Zollkonflikten zwischen den USA, China und der Europäischen Union dürften am Freitag für neue Bestmarken an den New Yorker Börsen sorgen. Zudem halten am Markt die jüngsten Zinssenkungshoffnungen an. US-Inflationsdaten dämpften die gute Stimmung nur leicht.
Eine halbe Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Nasdaq 100 US6311011026
0,3 Prozent höher auf 22.518 Punkte. Damit würde der technologielastige Auswahlindex seine Rekordjagd fortsetzen und ein Wochenplus von rund 4 Prozent verbuchen. Auch für den marktbreiten S&P 500 US78378X1072
, der am Vortag nur knapp an seiner mehr als vier Monate alten Bestmarke gescheitert war, zeichnet sich ein Rekord ab.
Nur beim Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048
, den IG 0,4 Prozent im Plus bei 43.561 Punkten erwartet, müssen die Anleger sich weiter in Geduld üben. Ihm fehlt noch ein gutes Stück zu seinem Bestwert aus dem Dezember. Ihm winkt ein Wochenplus von 3,2 Prozent.
China und die USA haben sich nach Angaben beider Seiten auf ein Ende bestimmter Handelsbeschränkungen geeinigt. Wie das Handelsministerium in Peking mitteilte, wird China Anträge für die Ausfuhr “kontrollierter Güter” prüfen und genehmigen, welche den Bestimmungen entsprechen. Die USA würden im Gegenzug eine Reihe “restriktiver Maßnahmen” gegen China aufheben, hieß es weiter.
US-Handelsminister Howard Lutnick bestätige anschließend im Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass der Deal mit China unterschrieben worden sei. China wird ihm zufolge seltene Erden liefern und die USA werden dafür ihre Gegenmaßnahmen beenden. Zuvor hatte sich US-Präsident Donald Trump nur vage zu einer Vereinbarung beider Länder geäußert.
Außerdem legten die USA der EU ein neues Angebot zur Lösung des Zollkonflikts vor. Die EU-Kommission bestätigte den Eingang eines entsprechenden US-Dokuments. Es werde nun geprüft, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem EU-Gipfeltreffen. “Wir sind zu einer Einigung bereit. Gleichzeitig bereiten wir uns auf die Möglichkeit vor, dass keine zufriedenstellende Einigung erzielt wird”, sagte von der Leyen und fügte hinzu: “Alle Optionen bleiben auf dem Tisch.” Zum Inhalt des Vorschlags wollten weder die Kommissionspräsidentin noch EU-Ratspräsident António Costa sich äußern.
In den USA sind die Einkommen der privaten Haushalte im Mai entgegen dem erwarteten Anstieg gesunken. Die Konsumausgaben überraschten in ähnlicher Weise negativ. Derweil stieg der PCE-Deflator der persönlichen Konsumausgaben – eine Kennzahl zur Preisentwicklung, die wichtig für die US-Geldpolitik ist – wie von Volkswirten erwartet.
Die Aktien von Nike US6541061031
sprangen dank erfreulicher Geschäftszahlen schon vorbörslich um 10,8 Prozent nach oben und peilen damit ein Hoch seit März an. Im Kielwasser von Nike verteuerten sich die Titel von Under Armour US9043111072
um 1,4 Prozent. Der Umsatz und Gewinnrückgang des Sportwarenriesen im vergangenen Quartal fielen nicht so schlimm wie befürchtet aus. Zudem rechnet Nike für das erste Geschäftsquartal 2025/26 beim Umsatz nur noch mit einem Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich, nachdem dieser zuletzt zweistellig gefallen war. Analysten hatten mit einer deutlich schwächeren Prognose gerechnet.
Hochstufungen halfen einigen Einzelwerte. Amazon US0231351067
verteuerten sich um 1,2 Prozent, nachdem Exane BNP Paribas ein “Outperform”-Votum ausgegeben hatte. Beim Softwareunternehmen Autodesk US0527691069
unterstützte eine neue Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg ein Plus von 1 Prozent. Die Titel des Kosmetikunternehmens Estee Lauder US5184391044
zogen nach einer Kaufempfehlung der Bank HSBC um 2,6 Prozent an.