NEW YORK (dpa-AFX) -Die US-Börsen sind am Montag auf Erholungskurs. Die Verluste vom Freitag nach einem schwachen US-Arbeitsmarktbericht sind abgehakt. Auftrieb geben nun wieder Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed sowie vorsichtig optimistische Signale im Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China.
Der Dow Jones Industrial US2605661048
gewann zuletzt 1,13 Prozent auf 44.082 Punkte, nachdem der Leitindex am Freitag auf den tiefsten Stand seit Ende Juni gesackt war. Der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026
legte zum Wochenstart um 1,67 Prozent auf 23.144 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500 US78378X1072
verzeichnete einen Zuwachs von 1,27 Prozent auf 6.317 Zähler.
Personalien bei der US-Notenbank beschäftigen die Anleger. Gouverneurin Adriana Kugler gibt ihr Amt im Führungsgremium der Fed überraschend vorzeitig ab. Einen Grund nannte sie nicht. Präsident Donald Trump wittert nun seine Chance. Mit der anstehenden Neubesetzung will er den künftigen Kurs der Fed in seinem Sinn beeinflussen, denn das Gremium legt den wichtigen Leitzins fest, der indirekt das Wirtschaftswachstum fördern kann.
Dem US-Präsidenten obliegt die Nominierung der Fed-Gouverneure, die dann vom Senat bestätigt werden müssen. Von Fed-Chef Jerome Powell forderte Trump ebenfalls und bereits seit Längerem den Rücktritt, da dieser bisher einer Senkung der Leitzinsen widersprochen hat. Powells Amtszeit endet im Mai 2026. Kuglers Amtszeit wäre im Januar zu Ende gegangen.
Dass Trump obendrein die Chefin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik, Erika McEntarfer, feuerte und ankündigte, in den kommenden Tagen auch hier einen Ersatz bekanntgeben zu wollen, schürt Unsicherheit. Laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, weckt das Vorgehen Trumps “einmal mehr die Angst vor der zukünftigen politischen Unabhängigkeit solcher Institutionen und Berichte”.
Am New Yorker schien das Thema um die Personalien am Montag allerdings niemanden zu stören. Anleger sind guter Dinge – und auch Aktien-Stratege Michael Wilson von Morgan Stanley steht weiter positiv zu US-Aktien. Er verwies auf die V-förmige Erholung der Ergebniserwartungen von Analysten. Kursrücksetzer sieht er als Kaufchance.
Goldman-Sachs-Stratege David Kostin hob zudem angesichts der laufenden Berichtssaison die außergewöhnlichen Wachstumsraten der größten Tech-Konzerne, der “glorreichen Sieben”, positiv hervor. Die Aktien von Alphabet US02079K3059
, Apple US0378331005
, Meta US30303M1027
, Microsoft US5949181045
, Nvidia US67066G1040
und Tesla US88160R1014
legten am Montag um bis zu 3 Prozent zu. Bei Amazon US0231351067
aber blieb eine Kurserholung nach dem Freitagsrutsch aus, die Papiere gaben nochmals um 1 Prozent nach.
Chevron US1667641005
verloren unter den schwächsten Dow-Werten knapp 1 Prozent, belastet von gesunkenen Ölpreisen im Zuge der Ausweitung der Fördermenge durch den Ölverbund Opec+.
Für die Papiere des Halbleiterherstellers On Semiconductor US6821891057
ging es nach Quartalszahlen und Ausblick um fast 13 Prozent abwärts.
Die B-Aktien der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway US0846707026
US0846707026
verloren im Zuge einer Wertberichtigung auf den Anteil am Ketchup-Hersteller Kraft Heinz US5007541064
3,5 Prozent.
Der Fahrdienst-Vermittler Lyft US55087P1049
kooperiert mit dem chinesischen Technologie-Konzern Baidu bei der Einführung von Robotaxis in Europa. Der Start ist für 2026 in Deutschland und Großbritannien geplant. Die Lyft-Aktien gewannen 4,2 Prozent und beendeten damit zunächst ihren jüngsten Abwärtstrend. Am Mittwoch legt das Unternehmen Quartalszahlen vor.
Unter den kleineren Werten sprangen Commscope US20337X1090
um rund 90 Prozent hoch, nachdem der Glasfaserkabel-Hersteller Amphenol US0320951017
das Geschäft für Verbindungs- und Kabellösungen des Unternehmens für 10,5 Milliarden US-Dollar in bar übernehmen will. Amphenol legten um 3,6 Prozent zu.