Nach zwei Erholungstagen haben die US-Börsen am Dienstag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Der Leitindex Dow Jones Industrial sank um 0,55 Prozent auf 41.612,28 Punkte. Der marktbreite S&P 500 verlor 1,06 Prozent auf 5.614,93 Punkte. Für den von Tech-Werten dominierten Nasdaq 100 ging es sogar um 1,76 Prozent auf 19.464,02 Punkte nach unten.
Die überraschend starke Entwicklung der Import- und Exportpreise im Februar schmälerte die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen. Dass die US-Notenbank Fed zum Ende ihrer aktuellen Sitzung am Mittwoch den Leitzins unverändert lassen wird, gilt ohnehin als nahezu sicher. Konjunkturdaten aus der Baubranche und der Industrie fielen am Dienstag besser als erwartet aus, was ebenfalls eher gegen eine Lockerung der Geldpolitik spricht.
Eine Herausforderung für die New Yorker Börsen sei zudem die Unsicherheit durch die Zollpolitik und Wirtschaftsstrategie von US-Präsident Donald Trump, sagte Wolf von Rotberg, Aktienstratege bei der Bank J. Safra Sarasin. Er erinnerte daran, dass Trumps Finanzminister Scott Bessent die jüngsten Kursverluste in New York als gesunde Korrektur bezeichnet hatte. Bereits davor hatte Tump eine Rezession der weltgrößten Volkswirtschaft nicht ausgeschlossen.
Zudem belastete Händlern zufolge, dass der russische Präsident Wladimir Putin eine Aussetzung aller Waffenlieferungen an die Ukraine während eines von Trump vorgeschlagenen Waffenstillstands gefordert haben soll. Ebenfalls negative Impulse lieferte die Nachricht, dass Israel einen fast zweimonatigen Waffenstillstand mit der Hamas gebrochen und Luftangriffe auf den Gazastreifen geflogen hat.
Die Aktien des Elektroautobauers Tesla sanken um knapp 6 Prozent auf rund 224 US-Dollar. Damit knüpften sie an den schwachen Vortag an und nahmen wieder Kurs auf ihr eine Woche altes Tief seit Oktober. Zuletzt hatte mit Konzernchef Elon Musk sogar ein glühender Anhänger und Berater von Trump vor den Folgen der amerikanischen Stahl- und Aluminiumzölle und der drohenden Gegenzölle auf Produktionskosten und Wettbewerbsfähigkeit gewarnt.
Mit Nvidia blieb ein weiterer Vortagsverlierer unter Druck: Die Titel des KI-Chipherstellers büßten 2,9 Prozent ein. Unternehmenschef Jensen Huang spricht an diesem Dienstag bei der GTC-Konferenz zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) im kalifornischen San Jose. Experten erwarten sich von der Rede unter anderem Neuigkeiten zur nächsten Generation von KI-Chips von Nvidia.
Für die A-Aktien von Alphabet ging es um 3,8 Prozent bergab. Der Google-Mutterkonzern will die Datensicherheitsfirma Wiz in einem zweiten Anlauf für 32 Milliarden Dollar übernehmen. Im vergangenen Sommer waren entsprechende Pläne noch gescheitert.
Dagegen zogen die in den USA notierten Papiere von Grab Holdings um 1,9 Prozent an. Medienberichten zufolge treibt der Fahrdienstvermittler aus Singapur seine Bemühungen um eine Übernahme des indonesischen Rivalen GoTo Group voran.
Für Lucid Group ging es um satte 12,3 Prozent bergauf. Die US-Bank Morgan Stanley stufte die Titel des Tesla-Konkurrenten hoch und spricht nun ein neutrales Votum aus. (dpa-AFX/cw)