120 Kilometer. Drei Länder. 7 Tage alleine. Fast 3.000 Höhenmeter bergauf und über 3.500 bergab. Fünfeinhalb Tage Regen. Und eine Woche, die mich mehr gelehrt hat als so manches Seminar, Meeting oder Mentoring.
Ich bin losgezogen – allein, zu Fuß, über die Alpen. Nicht, weil ich Antworten auf alle Fragen suchte. Sondern weil ich wissen wollte, was bleibt, wenn alles andere wegfällt. Wenn es keine Termine gibt, keine Gespräche, keine Rollen, keine Erwartungen. Nur ich, mein Rucksack – und die Berge. Vielleicht klingt das nach Rückzug. Für mich war es das Gegenteil. Es war eine bewusste Hinwendung: zu mir selbst. Zu meiner inneren Stimme. Zu den Fragen, die ich sonst anderen stelle – Unternehmer:innen, Vorständ:innen, Führungskräften – und die ich nun an mich selbst gerichtet habe.
Denn in meinem Alltag dreht sich vieles um Klarheit. Ich begleite Menschen in Verantwortung, die wissen (oder spüren), dass Kommunikation heute mehr ist als eine Pressemitteilung oder ein LinkedIn-Post. Dass Kommunikation Haltung braucht. Dass sie strategisch gedacht und persönlich gespürt werden muss. Und dass sie nur dann wirkt, wenn sie aus dem Inneren kommt.
Also habe ich mich gefragt: Erzähle ich meine Geschichte eigentlich noch selbst? Oder erzählt sie sich mittlerweile über Erwartungen, Rollenbilder, Zuschreibungen?
In der Stille der Berge war plötzlich Raum – nicht für neue To-dos, sondern für ehrliche Antworten. Ich habe gelernt, was mich trägt. Und was ich loslassen darf. Ich habe nicht versucht, mich neu zu erfinden – sondern mich reduziert auf das Wesentliche. Nicht, um „weniger“ zu sein. Sondern, um echter zu sein. Ich habe erkannt, dass echte Positionierung nicht auf Wirkung zielt – sondern auf Wahrhaftigkeit. Dass sie nicht dann gelingt, wenn Du möglichst viel kommunizierst – sondern dann, wenn Du das Richtige kommunizierst.
Positionierung beginnt innen. In Deinen Werten. In Deinem inneren Kompass. In dem, was für Dich nicht verhandelbar ist. Und aus dieser Klarheit heraus entsteht eine Kommunikation, die verbindet. Weil sie Sinn stiftet. Weil sie führt. Und weil sie berührt. Der Weg über die Alpen war für mich ein strategischer Boxenstopp. Kein Rückzug. Kein Wellness. Sondern ein bewusstes Innehalten: Wo stehe ich – beruflich und persönlich? Wo bin ich unterwegs – und warum? Was will ich weitergeben? Und was nicht mehr?
Ich war nicht „weg“. Ich war einfach bei mir.
Und genau das wünsche ich Dir auch. Nicht unbedingt eine Woche in Wanderschuhen und Regenjacke. Aber einen ehrlichen Moment mit Dir selbst. Ein kurzes Innehalten. Vielleicht sogar eine kleine Alpenüberquerung im Kopf. Denn gerade, wenn Du in Verantwortung stehst – für ein Team, ein Unternehmen, eine Marke oder eine Vision – braucht es diesen Moment. Immer wieder. Es braucht Deinen inneren Boxenstopp, bevor Du nach außen wirksam wirst.
Deshalb meine Fragen an Dich:
- Wann hast Du das letzte Mal wirklich innegehalten – nicht, um durchzuatmen, sondern um Dich neu auszurichten?
- Erzählst Du in Deiner Kommunikation noch Deine Geschichte – oder spiegelst Du (unbewusst) die Erwartungen anderer?
- Weißt Du, was Dich heute wirklich trägt – jenseits von Performance, Status oder der nächsten Deadline?
Ich glaube: Die beste Kommunikation beginnt nicht mit der nächsten Kampagne. Sondern mit einem ehrlichen Blick nach innen. Das kann bei einer Alpenüberquerung sein und es gibt sicher genau die passende Reise zu Dir selbst, die für Dich genau die richtige ist. Denn vielleicht ist genau jetzt der Moment, Dich daran zu erinnern, wofür Du wirklich stehen willst.
Ich danke allen, die mich begleitet haben – sichtbar oder unsichtbar. Und dem Team von Feuer & Eis Touristik, die nicht nur Strecken, sondern Räume eröffnet haben.
Diese Reise war anstrengend. Nass. Herausfordernd. Und eine der besten Entscheidungen meines Lebens.
Vielleicht braucht es keine Alpenüberquerung, um sich neu zu sortieren. Aber manchmal braucht es den Mut, sich ehrlich zu fragen: Wofür will ich stehen – und wie sichtbar bin ich damit schon?
Ich freue mich, wenn Du Deine Gedanken teilst. Und falls Du gerade auf der Suche nach Deiner eigenen Klarheit bist – ich begleite Dich gerne ein Stück.
Zur Person: Christiane Wolff ist eine der profiliertesten Expertinnen für strategische Kommunikation und CxO-Positionierung im deutschsprachigen Raum. Seit über zwei Jahrzehnten begleitet sie Persönlichkeiten aus Vorstand, Geschäftsführung und Aufsichtsrat dabei, ihre Führungsrolle auch kommunikativ sichtbar und wirksam zu machen. Ihre Spezialität: Klarheit schaffen – in Botschaften, Rollen und Haltung. Mit ihrem feinen Gespür für Menschen, Markt und Medien stellt sie die entscheidenden Fragen und sorgt dafür, dass Führungspersönlichkeiten mit Substanz, Relevanz und Haltung überzeugen – intern wie extern. Für sie ist Positionierung kein Buzzword, sondern Führungswerkzeug im Zeitalter von Transformation und Haltung.