Am Donnerstagvormittag rast ein Mini Cooper in eine Demonstration von ver.di. Es handelt sich wohl um einen Anschlag, verübt durch einen afghanischen Staatsbürger. Verletzte kämpfen noch ums Überleben.
Es regnet in der von Polizeiautos, Presse und vereinzelten Zeugen gesäumten Seidlstraße in München. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder steht nur wenige Meter vom sich noch am Tatort befindenden Fahrzeug entfernt, als er sich an die Reporter richtet und den „mutmaßlichen Anschlag“ als „Schlag ins Gesicht“ bezeichnet. „Es ist nicht der erste Fall“.
Nun, knapp dreieinhalb Stunden nach der Tat ist die vierspurige Straße weitläufig abgesperrt, Rettungsdecken liegen zerknittert auf der vom Regen nassen Straße. Sie wurden als erste Hilfs- und vielleicht auch Schutzmaßnahme über die schwer verletzten Opfer gelegt. Ein paar einzelne Schuhe liegen zurückgelassen herum, ein Kinderwagen auch.
Söder ruft am Tatort zu Entschlossenheit auf, es müsse dringend etwas geändert werden. Auch dankt er der Polizei für ihr schnelles Eingreifen. Das Tatfahrzeug brach sich ja immerhin durch Polizeiautos Bahn, um in das hintere Ende des Demonstrationszuges zu rasen. All das geschah nur ein paar Meter von unserer Redaktion entfernt. Die Ermittlungen gegen den Täter, einen afghanischen Staatsbürger, laufen nun.
Innenminister Joachim Herrmann schloß sich anschließend dem Dank an die Polizei an, auch forderte er die Polizeipräsenz in München zu erhöhen. Morgen beginnt hier schließlich die Sicherheitskonferenz.
Unsere Redaktion ist von den Ereignissen an diesem Vormittag tief betroffen, einige von uns erlebten die Tat in ganzer Länge aus unserem Büro im zweiten Stock.


