Fulda (dpa) – Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sieht in Äußerungen des neuen Papstes Leo XIV. keinen Widerspruch zu den Reformbemühungen der katholischen Kirche in Deutschland. «Ich bin da sehr zufrieden mit», sagte Bätzing vor Beginn der diesjährigen Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe in Fulda. Die Äußerungen des Papstes stünden nicht im Widerspruch zu dem, was die deutschen Katholiken im Rahmen ihres Reformprozesses Synodaler Weg anstrebten. «Es ist in keinster Weise ein Gegensatz», sagte Bätzing. «Der Papst hat eine Weltperspektive vor Augen.»
Bätzing betonte: «Ich finde, wir müssen in Ruhe den Weg gehen. Wir bleiben mit der Weltkirche in Verbindung. Maßvoll werden wir andere Dinge tun, weil es die pastorale Situation in unserem Land und weil es die Seelsorge an den Menschen notwendig macht. Aber wir bleiben zusammen.»
Der Papst hatte Medienberichten zufolge in dem ersten größeren Interview seit seiner Wahl im Mai gesagt, in der Kirche sei zwar jeder willkommen, aber ihre Lehre werde sich nicht ändern. Jedes Thema, das mit LGBTQ-Fragen zu tun habe, sei «höchst polarisierend». Die Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer. In der katholischen Kirche gilt Homosexualität traditionell als Sünde. Die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) machen sich hier und auf anderen Feldern für einen liberaleren Kurs stark.