Bericht: Erste Verhaftungen bei Protesten im Iran gemeldet

Bei den Protesten in Iran ist es zu ersten Verhaftungen gekommen. (Archivbild)
Bei den Protesten in Iran ist es zu ersten Verhaftungen gekommen. (Archivbild) Foto: -/Fars News Agency/AP/dpa
Die Proteste im Iran weiten sich nicht nur aus. Inzwischen gab es auch erste Verhaftungen.

Teheran (dpa) – Bei den Protesten in der iranischen Hauptstadt Teheran und weiteren Städten ist es laut einem Zeitungsbericht zu ersten Festnahmen gekommen. Nach Angaben der Tageszeitung Shargh wurden an der Universität Teheran vier Studenten verhaftet. Wer für die Festnahmen zuständig ist und wo die Betroffenen festgehalten werden, ist dem Bericht zufolge nicht bekannt. 

Die Hochschulzeitung Amir‑Kabir hatte zuvor berichtet, die Universität sei von Sicherheitskräften umzingelt worden und die protestierenden Studenten seien auf dem zentralen Campus eingeschlossen gewesen.

Proteste seit mehreren Tagen

Die Proteste begannen am Sonntag in mehreren Geschäftsvierteln Teherans – ausgelöst durch die anhaltende Wirtschaftsmisere und die Unfähigkeit der Regierung, den rapiden Absturz der nationalen Währung zu kontrollieren. Schon bald wurden auch politische Parolen gegen das islamische System gerufen, einige Demonstranten forderten gar die Rückkehr zur Monarchie. Bereits am zweiten Tag gab es Augenzeugen zufolge Proteste in weiteren iranischen Großstädten sowie gewaltsame Polizeieinsätze.

Sicherheitsorgane warnen vor Unruhen

Präsident Massud Peseschkian versprach einer kurzen Botschaft wirtschaftliche Reformen und erklärte seine Dialogbereitschaft, was bei den Demonstranten keine Beachtung fand. Die überwiegend staatlich kontrollierte Presse berichtete zwar über die Proteste, vermied jedoch Hinweise auf die harschen Parolen gegen die politische Führung.

Nachdem die Proteste an Dynamik gewonnen hatten, sprachen die Sicherheitsorgane von einer «ausländischen Verschwörung der Feinde Irans» mit dem Ziel, Unruhe und Instabilität im Land zu schaffen. Die Öffentlichkeit solle wachsam sein und sich nicht an den Protesten beteiligen.

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