Liebe Leserin, lieber Leser,
ich weiß ja nicht, was du für ein „Veränderungstyp“ bist. Fällt es dir leicht, dich auf Neues einzustellen? Ich habe Freundinnen, die ihre Wohnungen regelmäßig neu gestalten – neue Farbe an den Wänden, neue Möbel oder einfach mal alles umgestellt. Ich bin da nicht ganz so enthusiastisch. Und wenn ich die politischen Diskussionen in den vergangenen Jahren richtig verstanden habe, sind die meisten Menschen recht träge, wenn um Veränderungen geht. Besonders deutlich wird das, wenn Verhaltensänderungen im Sinne des Klimaschutzes angemahnt werden. Eine Zumutung, höre ich da. Darf man denn nicht einmal mehr….? Doch, man darf! Aber vielleicht bewusster und in Maßen – Fliegen zum Beispiel; Autofahren, Heizen oder Duschen.
Zum Jahresbeginn gibt es immer viele Neuerungen. Seit vorgestern darfst du alte T-Shirts oder Hosen nicht mehr in die Mülltonne schmeißen – Textilien müssen getrennt entsorgt werden. Aber die Mülldiskussion nur am Rande. Denn es gibt viele Änderungen, die deine Finanzen betreffen könnten. Die Guten zuerst: Mindestlohn, Kindergeld, Wohngeld und Steuerfreibeträge steigen – letzteres sogar rückwirkend zum Januar 2024. Auf der anderen Seite müssen Eltern, deren zu versteuerndes Einkommen über 175.000 Euro liegt, ohne Elterngeld auskommen. Vertretbar, wie ich finde, weil Freibeträge, Vorsorgeaufwendungen und Kosten ja bereits abgezogen sind und das Brutto der Betroffenen damit weit über 175.000 Euro liegt. Tiefer in die Tasche greifen müssen dagegen wir alle für die soziale Sicherung. Zum einen steigen die Beitragsbemessungsgrenzen in der gesetzlichen Renten- und Krankenversicherung . In der Rentenversicherung um satte 600 (Ost) bzw. 500 Euro (West) auf dann einheitliche 8.050 Euro. Bis zu dieser Grenze werden dann Beiträge fällig. In der Krankenversicherung sieht es nicht besser aus. Hier steigt die Beitragsbemessungsgrenze um 337,50 Euro auf 66.150 Euro im Jahr. Dazu explodieren noch die Beitragssätze. Zum „allgemeinen Beitragssatz“ von 14,6 Prozent addiert sich der Zusatzbeitrag, über dessen Höhe jede Kasse individuell entscheidet. Eine drei vor dem Komma ist da keine Seltenheit – deshalb rechnet es sich auch für Veränderungsmuffel, sich gründlich zu informieren und die Kasse eventuell zu wechseln.
Eine Änderung, die ich wirklich begrüßen würde, ist zwar noch in weiter Ferne – aber wenigstens kam die Forderung auf, dass Termin-Privileg von Privatpatienten abzuschaffen. Ich bin Kassenpatientin und ärgere mich regelmäßig darüber, keinen Arzttermin zu bekommen. Gesetzlich oder privat versichert? Tut uns leid, wir können Ihnen zur Zeit keinen Termin anbieten – so die Auskunft von mehreren Praxen. Privat versichert? Da sind direkt in der kommenden Woche gleich mehrere Termine frei. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Schreib mir gerne in die Kommentare und nimm an unserer Umfrage teil!
In diesem Sinne:
Einen schwungvollen Jahresstart und die besten Wünsche für 2025!
Birgit Wetjen
Chefredakteurin Courage
- Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich als Kassenpatientin sehr viel länger auf Facharzttermine warten muss. 50%, 2 Stimmen2 Stimmen 50%2 Stimmen - 50% aller Stimmen
- Auch Privatpatienten bekommen nicht sofort Termine, weil es einfach zu wenig Ärzte gibt. 50%, 2 Stimmen2 Stimmen 50%2 Stimmen - 50% aller Stimmen
- Ich bekomme als Kassenpatientin immer einen Termin, wenn es dringend ist. 0%, 0 Stimmen0 Stimmen0 Stimmen - 0% aller Stimmen
Eine Antwort
Seit es die Terminvergabe über z.B. Doctolib gibt, wird es noch viel transparenter, welche Zwei-Klassen-Gesellschaft es gibt. Privat ausgewählt = innerhalb einer Woche mehrere Termine, gesetzlich = bis zu 3 Monate Wartezeit und mehr.
Ich sollte mit einem Meniskusriss im Knie und starken Schmerzen 6 Wochen auf einen Termin bei meinem Orthopäden warten. Wer wundert sich da noch, dass Menschen die Notaufnahmen aufsuchen statt zum niedergelassenen Arzt zu gehen.