Bist du für das Ehegattensplitting?

Foto: Aycatcher/Adobe Stock Ehe Geld
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Liebe Leserin, lieber Leser,

Endspurt vor der Bundestagswahl! Mir tun die Politiker und Politikerinnen fast schon ein wenig leid, die da von Wahlkampfveranstaltung zu Wahlkampfveranstaltung rennen (müssen). Immer freundlich, immer bemüht, die Wut der Bürger aufzufangen und einfache Antworten zu sehr komplexen Themen zu geben. Ich glaube, ich könnte das nicht. Ich würde bei der ein oder anderen Fake-Nachricht oder gesprochenen Luftblase die Contenance verlieren. Und du? Hast du schon mal überlegt, in die Politik zu gehen? Falls ja: Welche Themen wären dir als PolitikerIn wichtig? Spätestens seit den Anschlägen in Aschaffenburg und zuletzt München ist Migration das Thema, das aktuell die meisten Menschen umtreibt. Aber es gibt auch noch andere Baustellen in Deutschland. Der Zustand der Wirtschaft beispielsweise, die steigende Zahl der Insolvenzen und die zunehmende Furcht um die Sicherheit des Arbeitsplatzes. Oder die Klimakrise. Klimaschutz findet bei dieser Wahl in Debatten kaum mehr statt. Dabei war der Januar der wärmste Januar seit Beginn der Temperaturmessung. Ein Temperaturanstieg von 1,75 Grad, wie gerade vom europäischen Erdbeobachtungssystem Copernicus für den Januar gemeldet, sollte uns alle beunruhigen.

Auch andere Themen gelangen aktuell ins Abseits. Eines davon ist die Chancengleichheit der Geschlechter. Ja, ja, ich sehe, wie der – aber auch die – ein oder andere mit den Augen rollt und die immer gleiche Frage stellt: Haben wir keine anderen Probleme? Doch, die haben wir! Aber das heißt ja nicht, dass wir deshalb die Themen, die uns Frauen besonders betreffen, völlig außen vor lassen sollten. Warum ich das schreibe? Weil ich über die Einschätzung von Caroline Bosbach im aktuellen Titelinterview der Courage nachgedacht habe. Das Ehegattensplitting abzuschaffen nütze nur dem Staat, so die CDU-Politikerin, die am Sonntag für den Bundestag kandidiert.

Wirklich? Studien zeigen, dass eine individuelle Besteuerung Anreize zur Aufnahme von Erwerbsarbeit schafft. Die Ehe, so daher meine Einschätzung, könnte auch aufgrund der Besteuerung zur Falle für Frauen werden, die mit der Familiengründung allzu leichtfertig auf die eigene finanzielle Absicherung verzichten. Das Kalkül dahinter: Wenn beide Partner arbeiten, ist es nicht nur stressig. Es gibt auch keine Steuerersparnis und zudem werden hohe Ausgaben für die Kinderbetreuung fällig. Interessant übrigens, dass das Ehegattensplitting bei uns gar nicht an Kinder gebunden ist, sondern schlicht und einfach an den Trauschein. Was meinst du: Ist das richtig und für dich zeitgemäß?

Ich freue mich auf deine Einschätzung! Schreib mir gerne in die Kommentare und nimm an unserer Umfrage teil.

Liebe Grüße und ein schönes und entspanntes Wochenende

Birgit Wetjen

Chefredakteurin Courage

Bist du für das Ehegattensplitting?
  • Mit dem Ehegattensplitting werden Frauen in eine Falle gelockt. Spätestens bei einer Scheidung zahlen sie die Zeche! 50%, 5 Stimmen
    5 Stimmen 50%
    5 Stimmen - 50% aller Stimmen
  • Steuerliche Erleichterungen für Familien mit Kindern finde ich richtig. Aber warum gibt es Steuergeschenke nur mit Trauschein – und auch für Paare ohne Kinder? 30%, 3 Stimmen
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    3 Stimmen - 30% aller Stimmen
  • Auf jeden Fall. Die Ehe muss besonders geschützt werden! 20%, 2 Stimmen
    2 Stimmen 20%
    2 Stimmen - 20% aller Stimmen
Abstimmungen insgesamt: 10
Teilnehmer: 8
20. Februar 2025
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