Liebe Leserin, lieber Leser,
dieser Tage gibt es wenig Grund zur Freude. Krisen, wohin das Auge blickt. Wenn ich die vergangenen 15 Jahre mal Revue passieren lasse, wird mir fast schon schwindelig. Finanzkrise, in der das internationale Finanzsystem zu kollabieren drohte. Euro- und Staatsschuldenkrise mit der Sorge, dass EU-Staaten wie Griechenland in die Pleite rutschen. Flüchtlingskrise, die mit viel Mitgefühl und Optimismus begann („Wir schaffen das!“), aber die Gesellschaft nachhaltig spaltete. Dann der Brexit, bei dem das Ende der EU befürchtet wurde. Und schließlich Corona – fast drei Jahre des Ausnahmezustandes, der uns alle auf die Probe gestellt hat.
Schlimmer geht´s nimmer. Dachte man. Bis die Bomben fielen. Unbegreiflich, dass der russische Angriffskrieg in der Ukraine nun schon seit mehr als 1,5 Jahren tobt. Mit vielen Toten, Geflüchteten und zerstörten Städten. Ein Ende ist nicht absehbar, dennoch tritt der Ukraine-Krieg angesichts des ebenfalls brutalen Angriffs der Hamas auf Israel fast schon in den Hintergrund. Krieg in Israel! Im Nahen Osten und auch in vielen Ländern Europas brodelt es. „Da fällt es schwer, optimistisch zu bleiben“, sagte Otto Schily, 1998 bis 2005 Bundesinnenminister unter Kanzler Gerhard Schröder, im Talk bei Sandra Maischberger. Aber gibt es eine Alternative?
Kopf in den Sand stecken oder wild agitieren und politische Gegner ohne Rücksicht auf Verluste bekämpfen? Das sind keine guten Ideen, wenn wir unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Welt hinterlassen wollen. Ohne Optimismus geht es nicht. Gute Gespräche und ehrliche Auseinandersetzungen helfen, ohne ideologische Verblendung.
Und bei der morgendlichen Zeitungslektüre freue ich mich, auch Positives zu lesen. Ja, es gibt auch good news, selbst in diesen schweren Zeiten. Die Inflation geht zurück; die vom Münchner ifo-Institut monatlich erhobenen Geschäftserwartungen der Unternehmen haben sich im September leicht aufgehellt. Und die Anzahl der Frauen in den Vorständen deutscher Unternehmen hat sich deutlich erhöht – erstmals gibt es nach Angaben der Allbright-Stiftung mehr börsennotierte Unternehmen in der DAX-Familie, die eine Frau im Vorstand haben, als Unternehmen ohne weibliche Vorstandsbeteiligung. Insgesamt haben die Männer in den Führungsetagen mit einem Verhältnis von 574 zu 121 zwar noch klar die Oberhand, aber es bewegt sich was – besser als nichts!
Was stimmt Dich optimistisch? Gelingt es Dir, aus Deinem privaten oder beruflichen Umfeld positive Energie zu schöpfen? Oder lässt Du Dich eher von der trüben Stimmung anstecken? Mach mit bei unserer Umfrage und schreib mir gerne in den Kommentar!
Wie sagt es Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni noch gleich: Bleiben Sie zuversichtlich!
In diesem Sinne …
herzliche Grüße und ein optimistisches Wochenende
Birgit Wetjen
Chefredakteurin Courage
- Ich bin von Natur aus optimistisch. Große Krisen gibt es immer wieder, aber sie gehen auch wieder vorbei. 45%, 35 Stimmen35 Stimmen 45%35 Stimmen - 45% aller Stimmen
- Ich konzentriere mich auf meine Familie und meinen Job. Dann belasten mich die schlechten Nachrichten nicht so stark. 40%, 31 Stimme31 Stimme 40%31 Stimme - 40% aller Stimmen
- Ich engagiere mich im Ehrenamt – da bekomme ich viel positives Feedback. 8%, 6 Stimmen6 Stimmen 8%6 Stimmen - 8% aller Stimmen
- Ich bin pessimistisch. Die Lage ist schlimm, da gibt es nichts schönzureden. 8%, 6 Stimmen6 Stimmen 8%6 Stimmen - 8% aller Stimmen