Die Zahl der ausreisepflichtigen Ausländer:innen in Deutschland ist im Jahr 2024 deutlich zurückgegangen. Laut Daten des Bundesministeriums des Innern lebten zum Stichtag 31. Dezember 2024 rund 220.800 Personen ohne entsprechenden Aufenthaltstitel in Deutschland – ein Rückgang um über 80.000 gegenüber dem Rekordwert aus dem Jahr 2022. Damit liegt die Zahl auf dem niedrigsten Stand seit 2016.
Besonders auffällig ist der Rückgang bei den sogenannten „Geduldeten“, also Personen, deren Abschiebung vorübergehend ausgesetzt ist. Ihre Zahl sank von rund 248.000 im Jahr 2022 auf 178.500 im Jahr 2024. Auch die Zahl der unmittelbar ausreisepflichtigen Personen ohne Duldung ging zurück – von 56.000 auf 42.000.
Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig. Zum einen wurden in den letzten Jahren verstärkt humanitäre Aufenthaltstitel vergeben, etwa im Zuge der Aufnahme von Geflüchteten aus Syrien oder Afghanistan. Zum anderen haben viele ehemals ausreisepflichtige Personen inzwischen einen legalen Aufenthaltsstatus erhalten – etwa durch Ausbildungsduldungen, Beschäftigungsregelungen oder Familiennachzug.
Gleichzeitig verfolgt die Bundesregierung unter Nancy Faeser und Olaf Scholz eine Doppelstrategie: Einerseits sollen Abschiebungen konsequenter vollzogen werden, andererseits setzt man auf erleichterte Verfahren zur Legalisierung des Aufenthalts. (Quelle: Statista/cw)
