Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn ein Sieg der Bayern in der Champions-League nicht erste Schlagzeile bei Bild-Online und Co. ist, muss Gravierendes passiert sein. Und ja, die Ereignisse am Mittwoch überschlugen sich – und die muss man erst einmal verdauen. Schon am Morgen ist klar, dass der frühere US-Präsident Donald Trump auch der zukünftige Präsident der USA sein wird – allen Anklagen, in die Welt geworfenen Fake-News und der unverhohlenen Ankündigung, die Demokratie zu dezimieren, zum Trotz.
Im Laufe des Tages dann spitzt sich auch der Koalitionsstreit in der Ampel zu. Hatte die ARD ihren Brennpunkt doch zunächst zur US-Wahl angesetzt, über deren Konsequenzen genug Redebedarf besteht, geht es dann nur noch um die politische Zukunft der Bundesregierung. You are fired: Als Bundeskanzler Olaf Scholz am Abend vor die Presse tritt, hatte FDP-Finanzminister Christian Lindner seine Kündigung schon in der Tasche. Offenbar ist dem sonst so schmallippigen Scholz die Hutschnur geplatzt. Selten hat man den SPD-Mann so engagiert und mit so viel Leidenschaft gesehen, wie an diesem Mittwochabend, als er der Welt das Ampel-Aus verkündete. Und nun? Im Januar will Scholz die Vertrauensfrage stellen, spätestens 60 Tage später sind Neuwahlen dann Pflicht.
Was das alles für die Börsen bedeutet? Wie heißt es so schön: Politische Börsen haben kurze Beine. Ein paar Trends jedoch könnten die Märkte längerfristig dominieren. Die Haushaltsdefizite in den USA dürften unter Trumps Regentschaft weiter wachsen, so dass Anleiheinvestoren höhere Risikoprämien erwarten werden. Und an der Aktienfront? US-Titel könnten kurzfristig zu den Gewinnern gehören, wenn Trump umsetzt, was er angekündigt hat: Steuern runter, Zölle rauf und Regulierungen reduzieren. Das trifft die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Langfristig jedoch könnte auch die US-Wirtschaft unter dem US-Protektionismus und den daraus resultierenden Handelsspannungen leiden.
Und hierzulande? Ob Kanzler Scholz und sein Vize Habeck ihr Wachstumsförderungsgesetz noch auf die Schiene bringen, ist fraglich. Bleibt zu hoffen, dass kein Vakuum entsteht und die nötigen Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft schnell umgesetzt werden. Was meinst Du: Bringen vorgezogene Neuwahlen die nötige Stabilität, um zukünftige Herausforderungen meistern zu können?
Gerne wüsste ich deine Meinung. Schreib mir in die Kommentare und nimm an unserer Umfrage teil!
Ein entspanntes Wochenende und herzliche Grüße
Birgit Wetjen
Chefredakteurin Courage
- Es wird auch nach Neuwahlen keine klaren Mehrheiten geben; die Parteien an den Rändern werden weiter Zulauf bekommen und eine Regierungsbildung wird schwer. 60%, 6 Stimmen6 Stimmen 60%6 Stimmen - 60% aller Stimmen
- Auf jeden Fall. Der Ampelstreit hat Deutschland gelähmt, das Aus war überfällig. 40%, 4 Stimmen4 Stimmen 40%4 Stimmen - 40% aller Stimmen
- Ich habe keine Meinung 0%, 0 Stimmen0 Stimmen0 Stimmen - 0% aller Stimmen